Herbstdeko aus Filz zum Selbermachen

Für das Filzen braucht es nicht viel: Schafwolle, Wasser, Seife und ein wenig Kraft. Die restlichen Tipps dazu liefert „Niederösterreich heute“-Einrichtungsexpertin Doris Krammer-Schmircher. Mit Deko aus Filz wird jeder Raum zu etwas Besonderem.

Wenn es draußen kühler wird, will man sich ganz instinktiv wieder mehr in den Wohnbereich zurückziehen und es sich dort richtig gemütlich machen. Herbstliche Dekoration, die selbstgemacht ist, tut da einiges dazu. Sie putzt den Raum auf und macht ihn auf ganz individuelle Art zu etwas Besonderem.

Dekoration aus Filz

ORF

Uralte Technik mit neuen Ideen

Das Filzen ist eine uralte Technik der Textilerzeugung, sagt „Niederösterreich heute“-Einrichtungsexpertin Doris Krammer-Schmircher. Schon vor Jahrtausenden haben die Menschen bemerkt, dass Rohwolle, wenn sie lange genug mit Einsatz von Wasser und Kraft aneinandergepresst und gerieben wird, sehr stabil wird. Fast alles kann mit der Technik des Filzens hergestellt werden: Schmuck genauso, wie Hüte oder Teppiche. Auch Pölster aus Filz gibt es, ganze Kleidungsstücke und natürlich auch gefilzte Schuhe.

Sendungshinweis:

„Niederösterreich heute“; 9.9.2013

Doris Andre betreibt in Hollabrunn eine Filzwerkstatt. Sie ist ganz begeistert von der Technik des Filzens und beschreibt diese als ein sehr kreatives und sinnliches Hobby. Seit Anbeginn an hat sich an dieser Technik eigentlich nichts verändert. „Sie brauchen dazu gewaschene und kartierte Schafwolle, warmes Wasser und - wenn Sie es sich leichter machen wollen - etwas Seife,“ erklärt sie.

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Anleitung zum Filzen

Täuschend echt sehen die gefilzten Kürbisse, Pilze und Kastanien aus Schafwolle aus. Und so wird’s gemacht:

1. Eine Kastanie wird in eine Schicht weiße Schafwolle eingewickelt.

2. Die Wolle wird in einer flachen Schüssel mit warmem Wasser nass gemacht und lange mit viel Kraft zusammengedrückt. Das Ziel dabei ist, möglichst viel Luft aus der Wollummantelung zu drücken. Dabei zeigt sich gleich, dass die Wolle an den Händen kleben bleibt - deswegen sollten die Hände kräftig eingeseift werden. Das verhindert das Festkleben der Wolle an den Händen.

3. Wenn die Fasern genug komprimiert sind, wird eine zweite Schicht Wollflies - diesmal in Grün - darübergewickelt. Jetzt wiederholt sich das Spiel: Alles wird mit warmem Wasser nassgemacht, eingeseift und lange festgedrückt.

4. Wenn das Ganze schon sehr stabil ist und sich keine Fasern mit den Fingern mehr wegzupfen lassen, dann wurde genug gedrückt - jetzt darf gerieben werden. Durch das Reiben wird die obere Schicht der Wolle gut verschlossen.

5. Die Kastanie wird unter fließendem Wasser gut ausgewaschen.

6. Die Kastanie wird vorsichtig zur Hälfte aufgeschnitten, die echte Kastanie entnommen und die Schnittenden noch einmal mit etwas Seife und Wasser verfilzt.

7. Die echte Kastanie wird in die Filzhülle gesteckt - und fertig ist die Woll-Kastanie!