Umstrittene E-Zigaretten

Lungenkrebs ist weltweit die häufigste und tödlichste Krebsart. Viele Raucher suchen einen Ausweg, für manche ist es der Umstieg auf so genannte elektrische Zigaretten. Sie werden nicht geraucht, hier wird gedampft. Doch die Produkte sind nicht unumstritten.

E-Zigaretten sind ein ungewohntes, aber immer häufiger werdendes Phänomen in der Öffentlichkeit. Was wie Rauch aussieht sind aromatische Dämpfe, der Vorteil der E-Zigaretten: Es findet keine Verbrennung statt, dadurch werden auch keine Rauchinhaltsstoffe wie etwa Teer freigesetzt. Die Zigaretten werden mit so genannten Liquids, also speziellen Flüssigkeiten, ähnlich einer alten Füllfeder befüllt. Auf Knopfdruck erhitzt sich eine Spule in der E-Zigarette und lässt das Liquid verdampfen.

Elektrozigaretten

ORF/Klaus Humann

Zigaretten, die nach Früchten schmecken

Hauptinhaltsstoffe sind Polypropylenglycol, Glycerin, etwas Wasser und Lebensmittelaroma. Die Liquids sind ohne, aber auch mit Nikotin erhältlich. Die Geschmacksrichtungen sind vielfältig, manche schmecken nach Tabak, andere nach verschiedenen Früchten wie etwa Apfel oder Orangen oder Getränken. Ein Liquid-Fläschchen hat den Gegenwert von etwa vier Packungen Zigaretten und eignet sich für mehrere Füllungen.

Sendungshinweis:
„NÖ heute“, 7.2.2014

Keine Daten über Langzeitwirkung

Auch am Nikotin Institut in Wien ist das Phänomen ein Thema. Der wissenschaftliche Leiter Ernest Groman ist gespalten, was den Nutzen für Raucher angeht. Vom medizinischen Standpunkt aus dürften sie harmloser sein als echte Zigaretten, es gebe aber keine wissenschaftlichen Untersuchungen über die Langzeitwirkungen.

Auch seien die Liquids nicht standardisiert, und es sei nicht sicher, ob sie tatsächlich nur Propylenglycol enthalten, gibt Groman zu bedenken. Um seriöse Empfehlungen abgeben zu können, wünscht sich der Sozialmediziner fundierte Studien.

Link: