Gegossene Böden in den „Traumwelten“

Sogenannte fugenlose mineralische Bodenbeläge erobern die Privathaushalte. Diese Böden auf Zementbasis werden auf den Untergrund „gegossen“, sind pflegeleicht und können in jeder beliebigen Farbe hergestellt werden.

Um den fugenlosen Böden auf den Grund zu gehen, besucht „NÖ heute“-Traumwelten Experte Ernst Maurer eine Firma in Loosdorf bei Melk. Dort wird der dafür nötige Grundwerkstoff hergestellt. Die Böden sind ein mineralisches Produkt, das aus Zement hergestellt wird, so Architekt Maurer. Es gibt Böden in den Stärken zwischen 5 und 7 Millimeter. Die Flächen sind fugenlos bis zu 200 Quadratmeter möglich.

Mehrere Arbeitsgänge sind nötig, bis Böden dieser Art fertig sind. Zuerst wird auf dem Untergrund, der ebenfalls auf zementärer Basis sein sollte - also ein Zement-Estrich - eine Grundierung aufgebracht. Auf diese Grundierung wird mit einem Sieb feiner Sand gestreut. Wenn die grundierte Fläche ausgehärtet ist - nach einigen Stunden - wird der überschüssige Sand mit dem Besen weggekehrt.

Gegossener Boden

ORF

Auch Wände können auf diese Art gestaltet werden

Danach wird der Grundwerkstoff - eine weißzementäre Masse - mit dem nach Wunsch gefärbten Anmach-Wasser angerührt und auf die Grundierung aufgebracht. Diese Zementmasse wird gleichmäßig verteilt. Am nächsten Tag - frühestens nach 24 Stunden - wird dann die ausgehärtete Oberfläche geschliffen und damit verdichtet. Dann kann die Oberfläche mit einem Steinöl imprägniert werden, das intensiviert die Farbe des Bodens. Nach abermaligen Trocknen wird der Boden dann versiegelt und imprägniert. Das ganze ist auch für Fußbodenheizungen geeignet, allerdings sollte der Ausheizvorgang abgeschlossen sein.

Sendungshinweis:

„NÖ heute“, 17.11.14

Auch Wände können auf diese Art gestaltet werden. Das Material wird dabei auf die Wand aufgespachtelt. Durch verschiedene Techniken können verschiedenste Optiken erzeugt werden. Der Produktmanager Franz Zorn erklärt eine dieser Techniken: „Man spachtelt die erste Schicht vor, lässt sie hart werden, die Schicht bleibt etwas erhaben. Dann wird sie überschliffen mit einem 120er Schleifgitter und dann wird sie im zweiten Gang, nach etwa fünf Stunden, mit einer anderen Farbe überspachtelt. Diese wird glatt abgezogen und nach dem Austrocknen noch einmal überschliffen. Dadurch entsteht eine ganz spezielle Optik.“

Kosten: Etwa 100 Euro pro Quadratmeter

Sollten an der Oberfläche dieser Böden Kratzer und Verschmutzungen entstehen, dann können diese entfernt werden, indem die Imprägnierung entfernt und neu imprägniert wird. Alle diese Tätigkeiten werden im Normalfall nur von Professionisten ausgeführt. Die Kosten dieser Böden werden mit 100 Euro pro Quadratmeter aufwärts angegeben.