Entspannung durch Musik

Wer Entspannung sucht, der kann zu vielen Mitteln greifen: Klassische Musik gilt als besonders entspannend. Doch das geht noch besser, hat sich der Pianist Joe Meixner gedacht, und Stücke zur Tiefenentspannung komponiert, und er gibt auch „Schlafkonzerte“.

Ob Musik entspannt oder aufputscht, dafür sind zahlreiche Faktoren verantwortlich, wie etwa Dynamik oder Rhythmus. Der Pianist Joe Meixner litt selbst unter Bluthochruck, und vor sieben Jahren schöpfte er daraus seine Motivation, sich mit dem Thema Musiktherapie zu beschäftigen. Selbst wenn man ein Mozart-Stück finden würde, wo in einem bestimmten Moment alle Parameter vorhanden sind, die notwendig sind, um den Blutdruck zu senken, würde das höchstens acht oder 16 Takte dauern. Dann käme es wieder zu einer Veränderung, ein verspieltes Accelerando etwa, oder eine Dynamik von Piano bis Forte, die die Musik wieder lauter macht.

Die Wirkung der Musik kann gemessen werden

Um wirklich tolle Ergebnisse zu bekommen, müsse man gezielt komponieren, so Meixner. Das machte er auch, und entwickelte seine eigene Musik zur Tiefenentspannung, die sogenannte Pianomedizin. Die Musik muss unter anderem leise sein, eine Entspannung mit lauter Musik sei unmöglich. Zweitens sollte die Musik ein Tempo von 60 Schlägen pro Minute haben, weil das sei der natürliche Herzschlag eines gesunden Menschen im Ruhezustand, so der Pianist.

Schlafkonzerte mit Joe Meixner

ORF

Wie diese Kompositionen wirken, ließ er medizinisch messen. Jeder Konzertbesucher wurde mit einem Mini-EKG ausgestattet, dabei wurde die Varianz des Herzschlags aufgezeichnet, erklärt der Gloggnitzer Gynäkologe und Allgemeinmediziner Alfred Lohninger.

Sendungshinweis

„NÖ heute“, 6.2.2015

Gemessen wurde unter anderem, wie sich der Puls verhält. Wenn der Puls zurückgehet, sich die Herzrate also verlangsamt, sei das gut. Gemessen wurde auch der Spannungseffekt, also jener Teil unseres Systems, der für Kampf und Flucht steht, der war reduziert, so Lohninger. Und jener Teil, der für Gesundung und Erholung steht, der Parasympathikus, war angehoben.

Musik ist gut bei Schlafstörungen und Ängsten

Verglichen wurde dabei die Musik von Mozart mit den Eigenkompositionen Meixners. Zwar gab es nur geringe Unterschiede zwischen den Musikformen, so Lohninger, interessant war allerdings, dass bei den Teilnehmerinnen, die einen reduzierten Gesundheitszustand gezeigt haben, der Effekt bei der Musik von Joe Meixner etwas besser war als bei der von Mozart.

Schlafkonzert mit Joe Meixner

ORF

Empfohlen wird die Musik bei Schlafstörungen, bei Ängsten oder bei Bluthochdruck sowie generell zur Tiefenentspannung. Nicht geeignet ist die Musik laut Aussage Meixners nur für eine Gruppe - für Musiker. Der Grund: Musiker würden seine Werke zu sehr analysieren und da sei der Entspannung abträglich, so Meixner.