Für jedes Baby die passende Windel

Wer Kinder oder Enkelkinder im Babyalter hat, für den ist sind sie ein ständiger Begleiter im Alltag - die Rede ist von Windeln. Ob Stoff- oder Wergwerfwindel ist Geschmacksache. Und manche verzichten sogar ganz auf Windeln und leben mit ihrem Baby windelfrei.

Emilius ist elf Monate alt, und das sechste Kind seiner Mutter Yuriko Göbel. Sie hat im Laufe der Jahre alle Windelarten ausprobiert. Emilius ist teilweise windelfrei, er wird aber auch mit Stoff- oder mit Wegwerfwindeln gewickelt. Mit letzteren dann, wenn es schnell und praktisch sein soll. Der Nachteil: Sie sind auf lange Sicht gesehen teurer als Stoffwindeln, und sie belasten die Umwelt durch die Menge an Müll, der entsorgt werden muss, mehr.

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Hautpflege bei beiden notwendig

Vor Jahren wurden auch diverse Inhaltsstoffe kritisiert. Mittlerweile gelten Wegwerfwindeln als unbedenklich, sagt der Kinderarzt Peter Voitl. Es wurden 2001 von Greenpeace Spuren von krebserregenden Schadstoffen in Einwegwindeln nachgewiesen. Sie sind längst beseitigt. Rein von der Verträglichkeit sind Einwegwindeln mit Stoffwindeln vergleichbar. Hautpflege ist bei beiden Varianten notwendig, so Voitl.

Variante zwei, die Stoffwindel, ist etwas aufwändiger, drei Lagen Stoff sowie eine dünne Papierschicht werden rund um das Baby drapiert. Umweltschonender und kostengünstiger ist diese Variante auf jeden Fall, sie wird auch vom Land Niederösterreich gefördert. Und das etwas feuchtere Klima in der Windel sorgt bei manchen Kindern auch für ein früheres Sauberwerden, sagt Voitl.

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Ohne Druck sauber werden

Das Feuchtigkeitsgefühl ist ein kleiner Baustein, es motiviert die Kinder ohne Windel auszukommen. Sauberwerden hängt aber von vielen Faktoren ab, so der Kinderarzt, etwa von der Entwicklung des Kindes oder von der Motivation der Eltern. Den größten Vorteil bei Windeln sieht Voitl in der Tatsache, dass man Kindern die Zeit zum Sauberwerden geben kann, die sie brauchen, ohne ihnen Druck zu machen.

Gänzlich ohne Windeln zu leben probierte Yuriko Göbel erst bei ihrem fünften Kind aus, weil es vom Windeln tragen ständig wund war. Sie schaute sich das System bei einer Freundin ab. 14 Tage brauchten sie und ihr Kind, um sich daran zu gewöhnen. Die Wunden stellen verheilten schnell und kamen seither nie wieder.

Sendungshinweis: „NÖ heute“, 24.4.2015

Wer windelfrei leben will, muss sein Kind genau beobachten, und dann entsprechend reagieren, erklärt Göbel. Manche Kinder würden die Körperspannung verändern, sich anspannen, andere würden sich verbal äußern, tendieren dazu, mehr zu quengeln, wenn sie aufs Klo müssen. Auch unterwegs ist es kein Problem, zur Sicherheit empfiehlt es sich, immer ein Töpfchen mitzuhaben. Die Kinder würden lernen zu warten, und den Eltern ein paar Minuten Zeit geben, einen passenden Ort zu finden. Für welche Variante man sich entscheidet, ist laut Kinderarzt Sache der Eltern.

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