Kaffee ist gesünder als sein Ruf

Lange Zeit wurde vor zu viel Kaffeekonsum gemahnt. Das bereitete vielen Menschen ein schlechtes Gewissen, wo doch Kaffee als das am dritthäufigsten konsumierte Getränk gilt. Doch Kaffee ist gesünder als sein Ruf, besagt eine Harvard-Studie.

Sendungshinweis: „NÖ heute“, 22.5.2015

Kaffee gilt nach Leitungs- und Mineralwasser als das am dritthäufigsten konsumierte Getränk. Kaffee ist für viele weder vom Frühstückstisch noch bei der Nachmittagsjause wegzudenken. Rund eine halbe Stunde nach dem ersten Schluck setzt die von vielen erwartete Wirkung ein. Adrenalin wird ausgeschüttet, der Puls steigt, man wird aktiver, fühlt sich wacher. Die Wirkung hält bis zu fünf Stunden an, und schadet dem Herz nicht, im Gegenteil, erklärt der Ernährungswissenschaftlerin Angela Mörixbauer.

Kekse und Kaffeetasse

Ilvy Rodler

Herzkreislauf: Kaffee senkt Risiko

Laut einer Harvard-Studie erhöht Kaffee in üblichen Mengen, das sind fünf bis sechs Tassen pro Tag, das Herzkreislaufrisiko nicht. Vielmehr kann Kaffee ein Risiko für Herzkreislauferkrankungen sogar senken. Diese Wirkung wurde bis zu einer Menge von sechs bis sieben Tassen pro Tag bestätigt.

Ähnlich sieht es die europäische Agentur für Lebensmittelsicherheit EFSA. Hier heißt es: Eine tägliche Koffeineinnahme von 400 mg, das entspricht bei Erwachsenen fünf Tassen pro Tag, gilt als gesundheitlich unbedenklich. Einzig Menschen mit Bluthochdruck, sowie Schwangere und Stillende sollten sich auf zwei bis drei Tassen beschränken, so die Expertin.

Themenbild Kaffee

APA/Herbert Neubauer

Überproduktion an Magensäure möglich

Empfindliche Mägen können auf die im Kaffee enthaltenen Röststoffe mit einer Überproduktion an Magensäure reagieren. Deswegen empfiehlt Mörixbauer, Kaffee in solchen Fällen eher schwarz zu trinken, da Milch im Kaffee die Verweildauer im Magen verlängert, und die Magenschleimhäute so länger den Röststoffen ausgesetzt sind.

Auch der Mythos, dass Kaffee entwässernd wirkt, ist mittlerweile widerlegt. Dabei handelt es sich laut Mörixbauer um eine Fehlinterpretation einer Studie. Es wird nach Kaffeekonsum nicht mehr Wasser ausgeschieden, sondern nur schneller, Kaffee zählt laut letzten Richtlinien sogar zur täglichen Flüssigkeitsaufnahme. Das aus Tradition zur Tasse Kaffee servierte Glas Wasser sollte man aber trotzdem trinken.

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