Tierische Blutspender gesucht

Tiere brauchen so wie Menschen mitunter eine Bluttransfusion von einem Artgenossen. Die Lagerung ist heikel, weshalb Tierärzte auf „Spendertiere“ angewiesen sind. Doch viele Besitzer scheuen sich, ihren Hund oder ihre Katze zur Verfügung zu stellen.

Blutspenden werden beispielsweise bei Autoimmunerkrankungen, Problemen mit dem Knochenmark, Vergiftungen oder nach Unfällen gebraucht. In den meisten Fällen drängt dabei die Zeit. In der Tiernotambulanz Vösendorf (Bezirk Mödling) wird im Notfall auf einen der Hunde der behandelnden Tierärztin Maria-Theresa Sokal oder auch auf Ordinationskatze Amelie zurückgegriffen.

Die Tierärzte würden sich allerdings mehr Bereitschaft seitens der Tierbesitzer wünschen, falls ein Blutspender gesucht wird. Am besten kann man beim nächsten Tierarztbesuch den Veterinär darauf ansprechen, dass er sich im Ernstfall melden darf.

Blutspender-Tiere

ORF

Die Blutabnahme dauert nur wenige Minuten und ist für Katzen - so wie auch für Menschen - nicht schädlich.

Zwölf Blutgruppensysteme bei Hunden

Hunde sollten zwischen einem und maximal acht Jahren alt sein, ein Gewicht von mehr als 25 Kilogramm haben, geimpft, entwurmt und gesund sein. Gleiches gilt auch für Spenderkatzen, die zudem auf Infektionskrankheiten getestet worden sein müssen. Die Blutabnahme dauert nur wenige Minuten. Damit das Tier dabei ruhig liegen bleibt, wird es leicht sediert. Katzen haben ein ähnliches Blutgruppensystem wie Menschen und müssen demnach immer entsprechend ihrer Blutgruppe (A, B und AB) transfundiert werden.

Sendungshinweis

„Niederösterreich heute“, 13.6.2015

Hunde besitzen im Gegensatz zu Menschen jedoch keine angeborenen Antikörper gegen fremde Blutgruppen. Sie tolerieren deshalb die erste, meist lebensrettende, Bluttransfusion so gut wie immer ohne Komplikationen. Spätestens ab der zweiten muss aber die Blutgruppe bekannt sein und der Blutspender passend ausgewählt werden. Bisher sind mehr als zwölf verschiedene Blutgruppensysteme beim Hund bekannt.

Tierärzte können nur mit einer ausreichenden Anzahl von Spendertieren eine Notfallversorgung sicherstellen. Daher wird an Tierbesitzer appeliert, sich darüber Gedanken zu machen, ob sie ihr Tier für Blutspenden zur Verfügung stellen. Denn auch ihr Tier könnte irgendwann einmal selbst auf einen Spender angewiesen sein.

Das Tier der Woche: Marty

Marty ist ein sechs Jahre alter, kastrierter und sehr freundlicher Rüde. Er wurde von einem Auto angefahren und schwer verletzt auf der Straße zurückgelassen. Mittlerweile hat er sich davon gut erholt. Was ihm geblieben ist, ist ein wenig Misstrauen gegenüber fremden Menschen. Wenn er aber gekrault wird, taut er ganz schnell wieder auf.

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Marty wartet auf einer Pflegestelle eines Tierschutzvereins im Bezirk Melk. Mehr Infos hat Andrea Krieger vom Verein „Hilfe für Aladin´s Hundefreunde“ unter der Telefonnummer 0699/10997928.