Baden auf Imagepolitur

In der Kurstadt Baden will man das Image mit den „weißen Bademänteln“ loswerden. Das „neue“ Baden setzt auf moderne Gesundheit: Wassergymnastik, Nordic Walking und Yoga. Hier war am Montag die erste Station von „Guten Morgen Österreich“ in Niederösterreich.

Bereits die Römer wussten, wie wichtig es ist, dem Körper und der Seele etwas Gutes zu tun, und gingen zum „Wellnessen“ ins Badener Schwefelthermalwasser. Die Römertherme gilt heute als eine der schwefelhältigsten Thermen in Österreich. Das sogenannte „Gelbe Gold“ sprudelt aus 1.000 Metern Tiefe mit einer natürlichen Temperatur von 36 Grad Celsius an die Oberfläche und soll vor allem bei chronischen Erkrankungen des Bewegungsapparates helfen.

Guten Morgen Österreich in Baden

ORF

„Guten Morgen Österreich“ machte am Montag in Baden Halt

Als Kurstadt ist Baden weit über die Landesgrenzen hinaus bekannt. Am Montag war hier die erste Station von „Guten Morgen Österreich“ in Niederösterreich. Bis 15. April melden sich Nadja Mader und Lukas Schweighofer noch aus Berndorf, Heiligenkreuz, Mödling und Schwechat. Dabei zeigen sie die ganz unterschiedlichen Facetten der Region im südlichen Niederösterreich - mehr dazu in Guten Morgen Österreich Live aus NÖ.

Radweg zu mystischen Plätzen

Nicht zuletzt den heilenden Quellen hat die knapp 25.000-Einwohner-Stadt, eine gute halbe Stunde Autofahrt südlich von Wien gelegen, den Ruf einer Kurstadt zu verdanken. Auf Krücken, weiße Bademäntel und Badehauben will man jedoch nicht reduziert werden. Daher gibt es verstärkt Angebote in Richtung moderne Gesundheit: von Wassergymnastik in der Therme über Nordic Walking bis hin zu Yoga im Park. Ein langer Radweg führt durchs malerische Helenental.

Sendungshinweis

„Niederösterreich heute“, 11.4.2016

Neben der sportlichen Betätigung geht es in Baden aber auch gemütlich zu: Rund um die Stadt laden viele Heurige zu einem kulinarischen Ausflug ein, bei den Restaurants der Stadt kann zudem ein Picknickkorb bestellt werden, dessen Inhalt auf einer der zahlreichen Grünflächen der Stadt genossen werden kann.

Beethoven komponierte in Baden

Die Gebäude der Innenstadt präsentieren sich heute sehr einheitlich, was daran liegt, dass in Baden vor mehr als 200 Jahren im wahrsten Sinne des Wortes Feuer am Dach war. Der große Brand von 1812 zerstörte zahlreiche Dächer und Gebäude, benahe die ganze Innenstadt, das Rathaus wurde sogar zur Gänze zerstört. Die damalige Katastrophe ließ einen bereits zu Lebzeiten berühmten Komponisten nicht kalt: Ludwig van Beethoven hielt sich zu dem Zeitpunkt in Deutschland auf und organisierte dort ein Benefizkonzert für das vom Feuer zerstörte Baden. Über die Einnahmen von 1.000 Gulden zeigte er sich jedoch enttäuscht.

Klassische Ausbeute für Baden

Beethoven lebte später drei Jahre in einem Haus in der heutigen Badener Innenstadt. Er galt als unbequemer Mieter, spielte mitten in der Nacht Klavier und schrieb hier große Teile der 9. Sinfonie, zu der die berühmte „Ode an die Freude“ zählt. Was die Nachbarn damals störte, ist heute die offizielle Hymne der Europäischen Union.

Neben Beethoven verweilte ein weiterer Komponist der Klassik in Baden: Mozart liebte die Heurigen in und um Baden und das Kaffeehaus am Hauptplatz, in dem sich heute eine Bank befindet. Er schrieb in Baden sein berühmtes Chorstück „Ave verum“. Seine Frau Konstanze pflegte ihren Körper mittels Kuren in Baden.

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