Heiligenkreuz: Mönche stürmen den Charthimmel

Heiligenkreuz liegt mitten im Wienerwald und ist mit knapp 2.000 Einwohnern eine überschaubare Gemeinde. Einige von ihnen sind jedoch berühmt: Mit ihren Choralgesängen stürmten die Heiligenkreuzer Mönche die Charts.

Am Anfang war gregorianischer Choral auf einer CD, am Ende waren die Zisterziensermönche aus Heiligenkreuz mit „Chant - Music for Paradise“ weltweit in den Charts. In England schafften sie es sogar unter die Top-Ten der Pop-Charts, das war von österreichischen Künstlern zuvor nur Falco und DJ Ötzi gelungen.

Heiligenkreuz

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Mit ihren gregorianischen Chorälen stürmten die Heiligenkreuzer Zisterzienser weltweit die Charts.

Prominentester Gast war der Papst

Das Stift Heiligenkreuz ist das Zentrum der kleinen Wienerwald-Gemeinde. Es wurde im Jahr 1133 vom Heiligen Leopold gegründet und ist heute weltweit das einzige Zisterzienserkloster, das seit der Gründung ohne Unterbrechung besteht. Vor diesem religiösen Hintergrund ist es also nicht verwunderlich, dass man auf Schildern an der Ortseinfahrt von Heiligenkreuz mit „Grüß Gott“ anstatt wie in anderen Orten mit „Willkommen“ begrüßt wird. In Heiligenkreuz befindet sich die größte Ausbildungsstätte für Priesteramtskandidaten im deutschsprachigen Raum, die keineswegs über mangelndes Interesse klagen kann: Vor 30 Jahren wurden noch 30 Hochschüler ausgebildet, heute sind es bereits 300.

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„Guten Morgen Österreich“, 13.4.2016

Dem Stift hat die Gemeinde auch ihren bislang prominentesten Besucher zu verdanken: 2007 besuchte der damalige Papst Benedikt auf dem Weg nach Mariazell das Zisterzienserkloster, 15.000 Menschen strömten nach Heiligenkreuz. Tausende kommen auch heute noch auf der via sacra, dem Wallfahrtsweg von Wien nach Mariazell. Heiligenkreuz ist ein beliebter Zwischenstopp. „Von hier aus sind es genau 100 Kilometer nach Mariazeller, man geht noch ungefähr drei Tage. Es ist ein wunderbarer Weg“, sagt Abt Maximilian Heim.

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„Grüß Gott“ - und nicht wie sonst „Willkommen“ - heißt es bei der Ortseinfahrt.

Doch nicht nur auf zwei Füßen, auch auf zwei Rädern kommen viele Besucher nach Heiligenkreuz. Der Helenentalradweg ist schon längst kein Geheimtipp mehr, er führt von Baden die Schwechat entlang durch den Wienerwald. Bei der E-Tankstelle beim Stift können nicht Elektrofahrräder und -autos Energie tanken, sondern auch die Radfahrer im daneben liegenden Gastgarten.

Einen Besuch wert ist allerdings auch eine Wiese, die etwas außerhalb der Ortschaft am Kulturwanderweg von Baden nach Alland liegt. Sie ist eine der letzten Feuchtwiesen der Gegend, Heimat von seltenen Pflanzenarten und wurde 2006 zur schönsten Wiese des Wienerwaldes gewählt.

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