Singen hilft gegen COPD

Die Chronisch Obstruktive Lungenkrankheit COPD verursacht Atemnot und Hustenreiz. Das oberste Ziel ist, die Krankheit zu stabilisieren. Dabei helfen Atemübungen, aber beispielsweise auch einfaches Singen.

Sendungshinweis

„NÖ heute“, 20.6.2016

Einmal pro Woche treffen sich zahlreiche Betroffene von Lungenkrankheiten in Amstetten, St. Pölten und Wien, um mit einer Gesangstherapeutin ihre Lunge zu trainieren. Denn Singen hebt nicht nur die Laune und stärkt das Gemeinschaftsgefühl, sondern es ist auch ein gutes Lungentraining. Übungen, die die Patienten in der Rehabilitationsklinik erlernt haben, können hier wiederholt und gefestigt werden.

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Lieder gegen COPD

Singen hebt nicht nur die Laune und stärkt das Gemeinschaftsgefühl, sondern es ist auch ein gutes Lungentraining.

Allen voran ist die richtige Haltung wichtig, betont Gesangstherapeutin Eveline Skarek: „Das Prinzip bei der Atmung ist: Man soll unten stabil bleiben, und oben im Brustkorb locker, damit die Luft strömen kann. Man kann das mit einem Baum vergleichen - der Stamm und die Wurzeln sind fest, und in der Baumkrone kann die Luft aus- und einwehen.“

Rauchen oder Feinstaub schädigen die Lunge

Luft ist das zentrale Element für COPD-Erkrankte. Viele haben jahrelang geraucht, aber auch das Arbeiten mit Staub oder Chemikalien kann die Lunge dauerhaft schädigen. Oft haben die Betroffenen nur noch einen Bruchteil ihres Lungenvolumens zur Verfügung. Das regelmäßige Atemtraining macht sich bei ihnen im Alltag positiv bemerkbar, etwa beim Stiegensteigen, Gehen oder Reden, erzählen Betroffene.

Singen gegen COPD

ORF

Dass einem trotz der Krankheit der Humor nicht abhanden kommt, beweisen die Damen mit ihrer Liedauswahl: „Atemlos“ von Helene Fischer

„Raucherhusten ist ein erstes, klassisches Zeichen für COPD. Oberstes Ziel ist es, mit dem Rauchen aufzuhören und die Schadstoffe künftig nicht mehr einzuatmen“, sagt Alexander Huber, Lungenfacharzt in Amstetten. Die Lungenfunktion bleibt zwar eingeschränkt, kann sich so aber nicht verschlechtern. „Atemtherapie mit Gesang kombiniert verknüpft das Nützliche mit dem Angenehmen“, sagt Huber. Jede Form von Atemtechniktraining sei hilfreich.

Atemnot verursacht Stress

Einer der belastendsten Faktoren der COPD-Erkrankten ist die Atemnot. Viele sprechen von Todesangst, die in solchen Situationen aufkommt. „In den Therapiestunden werden Atemtechniken erlernt, die im Umgang damit helfen können. Man lernt, wie man Atemnot möglichst vermeidet, aber auch, wie man richtig reagiert, wenn sie doch auftritt. Das kann lebensrettend sein“, so Skarik.

Die Zielgruppe für die Atem- und Gesangstherapie sind aber nicht nur COPD-Erkrankte, sondern auch Astmatiker, Menschen mit Lungenfibrose, Lungenkrebs oder Patienten nach einer Lungentransplantation.

Manuela Matl, noe.ORF.at