Litschau zeigt „Theater-im-Theater“-Komödie

Im Herrenseetheater in Litschau (Bezirk Gmünd) wird diesen Sommer die „Theater-im-Theater“-Komödie „Herrinnen“ von Theresia Walser aufgeführt. In ihrem neuesten, schrägen Theaterstück ist niemand, wer er vorgibt zu sein.

Endlich ist es so weit: Der Preis für die “beste weibliche Lebensleistung“ wird diesen Sommer am Herrensee verliehen. Sogar der Präsident wird erwartet. Aufgeregt warten die Nominierten auf der Hinterbühne des Theaters, unter ihnen eine leicht betagte Juristin mit lebhaftem Kinderwunsch, eine überdrehte Vierfachmutter in Spitzenposition und eine transsexuelle Mathematikerin. Ein harter Konkurrenzkampf scheint vorprogrammiert.

Sendungshinweis

„Theaterfest“, 4.8.2016

Aber genau als der humorvolle Wettstreit der Frauen seinen Höhepunkt erreicht, schlägt Theresia Walser in ihrer Komödie „Herrinnen“ einen wunderbaren Haken: Denn keine ist hier, wer sie vorgibt zu sein, jede spielt an diesem Abend nur eine Rolle – in Wirklichkeit sind wir mitten drin in einer herrlich absurden Probe für ein Theaterstück.

Herrinnen

Anna Stoecher

Mezgolich: „Innovatives Sprechtheater in Litschau“

„Ich möchte das jetzige Profil des Hauses schärfen“ sagt Intendantin Margit Mezgolich über ihre zukünftigen Pläne mit dem Herrenseetheater. Auch die „überregionale Bedeutung“ des Spielortes möchte die Intendantin in den kommenden Jahren stärken.

noe.ORF.at: Warum haben Sie sich für dieses Stück entschieden?

Margit Mezgolich: Theresia Walsers herrliche ‚Theater im Theater‘-Komödie „Herrinnen“ bietet die perfekte Kombination zwischen großartiger Unterhaltung und gesellschaftspolitischer Relevanz.

noe.ORF.at: Wo sehen Sie Ihren Spielort im Gesamtauftritt des Theaterfests positioniert?

Mezgolich: Das Herrenseetheater Litschau steht für innovatives, hochqualitatives Sprechtheater, das seinem Publikum ausschließlich Ur- und österreichische Erstaufführungen präsentiert und intelligente Unterhaltung garantiert.

noe.ORF.at: Wie sehen Sie Ihren Spielort in drei Jahren? Wie wollen Sie ihn entwickeln?

Mezgolich: Ich möchte das jetzige Profil des Hauses schärfen, Uraufführungen eigens für den Spielort entwickeln lassen, aber auch die überregionale Bedeutung erhöhen.

noe.ORF.at: Warum glauben Sie, dass die Besucherinnen und Besucher zu Ihnen kommen? Wegen des Stücks, der Inszenierung, des Ambientes oder der Region?

Mezgolich: Ich denke, es ist eine Mischung aus allem: Einen Sommertag am idyllischen Herrensee mit anspruchsvoller Unterhaltung im Theater ausklingen lassen - das kann schon was.

noe.ORF.at: Was ist die Botschaft des Stücks?

Mezgolich: Mit viel Humor erinnert Theresia Walser daran, wie groß die Kluft zwischen „Sein" und „Schein“ oft ist und wie viel Wichtiges aus Feigheit unausgesprochen bleibt.

noe.ORF.at: Wie setzen Sie Ihren Spielort bzw. die Bühnenmöglichkeiten in Ihre Inszenierung ein?

Mezgolich: Theresia Walsers Komödie „Herrinnen“ spielt auf einer Theaterprobebühne. Das heißt, wir bieten heuer jede Menge ungewohnte Perspektiven auf Kulissenaufbauten und lassen die Schauspielerinnen und Schauspieler mit vollen Körpereinsatz über den absichtlich nicht immer ganz fix montierten Bühnenaufbau toben.

noe.ORF.at: Wovor haben Sie Angst? Vor Regen, dem Publikum, kranken Hauptdarstellern, Kritikern oder als Sommertheaterregisseur bezeichnet zu werden?

Mezgolich: Vor Regen ist man im überdachten Herrenseetheater Litschau sicher , und wenn ich mich vor Kritikern, kranken Schauspielerinnen und Schauspieler oder gar dem Publikum fürchten würde, dann müsste ich mir heute noch berufliche Alternativen ausdenken.

Mehr über „Herrinnen“

Die Premiere von „Herrinnen“ war am 4. August im alten Strandbad Litschau. Weitere Vorstellungen sind am 5., 6.,7., 12., 13., 14, 19., 20., 21., 26., 27. und 28. August (Beginn: 20.00 Uhr).

Mitwirkende: Viktoria Schubert, Petra Strasser, Elisabeth Veit, Georg Schubert

Intendanz und Inszenierung: Margit Mezgolich

Dramaturgie: Tina Clausen

Produktion: Johannes Gruber

Ausstattung: Alexandra Burgstaller

Links: