Aufstrebende Jazztalente auf einer CD

Marianne Mendt hat am Dienstag im ORF Landesstudio Niederösterreich die neue CD vom Jazzfestival St. Pölten 2016 präsentiert. Neben heimischen Jazzgrößen sind darauf wieder viele aufstrebende Talente zu hören.

Marianne Mendt sorgt bereits seit Jahren einerseits dafür, dass die Fangemeinde des Jazz hierzulande immer größer wird und andererseits, dass es musikalischen Nachwuchs gibt. 2004 hatte sie das „MM Jazz Festival“ ins Leben gerufen, um österreichischen Musikern eine Plattform zu geben und sich um die Nachwuchstalente zu kümmern. Jedes Jahr dürfen die jungen Künstlerinnen und Künstler gemeinsam mit den Profis in der Bühne im Hof in St. Pölten performen.

Mendt: Profis als „Schemel“ für Karriere

Die Höhepunkte des diesjährigen Festivals finden sich auf einer CD wieder, die am Dienstag im ORF Landesstudio Niederösterreich in St. Pölten vorgestellt wurde. Den Weg zur Karriere müssen die jungen Musiker trotz der Starthilfe aber alleine schaffen. „Ich sage immer, dass wir nicht einmal eine Leiter sind“, sagt Marianne Mendt. „Wir machen nur einen Schemel. Die Jungen müssen das alles selber schaffen, das wissen sie auch. Aber wenn wir helfen können, dann tun wir es.“

ORF-NÖ-Landesdirektor Norbert Gollinger freut sich über den talentierten Jazz-Nachwuchs. „Jazz ist nicht unsere Hauptmusikrichtung im Radio. Aber ich bin wie Marianne Mendt der Meinung, dass man diese Richtung pflegen soll. Wenn es auch noch um junge Talente geht, ist es eine Kombination, bei der wir sehr gerne dabei sind", sagt Gollinger. Drei Nachwuchstalente stellten bei der CD-Präsentation am Dienstag erneut ihr Können unter Beweis.

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Jazz-Profis und junge Talente auf einer CD

Am Dienstagabend wurde im ORF Landesstudio Niederösterreich die neue CD zum „MM Jazz Festival 2016“ vorgestellt - inklusive Hörproben.

Die 21-jährige virtuose Drummerin Teresa Müllner vom Konservatorium in Eisenstadt fand schon als Kind zu ihrer Berufung: „Mein Cousin war mein Vorbild, er hat Schlagzeug gespielt. Ich war acht Jahre alt, habe ihm zugehört und wusste, dass ich auch trommeln möchte. Ich habe einige Instrumente ausprobiert, bin aber beim Schlagzeug geblieben.“

„Leidenschaft kommt beim Jazz besser heraus“

Die angehende Sängerin Ursula Wögerer stammt aus einer musikalischen Familie. Die 22-Jährige singt schon seit sie denken kann. An der Musikuniversität Wien studiert sie Popularmusik: „Ich habe mich zuerst mehr für die Popmusik interessiert. Auf Anregung meiner Gesangslehrerin bin ich dann zum Jazz gekommen. Sie hat angefangen mit mir zu improvisieren und wir haben Jazzballaden gesungen", erzählt Wögerer. "Popmusik und Jazz zu singen bedeutet mir viel. Beides hat seinen Reiz. Beim Jazz ist es eher die Spontaneität, es passiert sehr viel im Augenblick. So kommt die Leidenschaft besser heraus.“

Sendungshinweis

„Niederösterreich heute“, 12.10.2016

Der 21-jährige Albin Krieger aus Graz spielt seit seinem fünften Lebensjahr Geige. Den Jazz hat ihm sein Klavier spielender Vater näher gebracht. Für einen Jazzer ist die Violine ein ungewöhnliches Instrument. Am Jazz fasziniert den 21-Jährigen die Freiheit, sagt er. „In der Klassik ist man sehr im Material gefangen, der Jazz bietet genügend Möglichkeiten für freies Spiel und freie Interpretation und auch für Improvisation.“ Die CD mit den Höhepunkten des diesjährigen „MM Jazz Festivals“ ist ab sofort im Handel erhältlich.