Mit einem „Sepp“ durch die Erlaufschlucht

Um viele Ausflugsziele ranken sich Geschichten, die man als Besucher oft nicht kennt: Daher kann man sich im Mostviertel für seinen Ausflug einen „Sepp“ mieten - etwa in der Erlaufschlucht in Purgstall (Bezirk Scheibbs).

„Griaß di, i bin der Sepp“, begrüßt uns Leopold Wieser, Biobauer, Drechsler und beim „Rent a Sepp“ auch Reiseführer, bevor er durch die derzeit leicht vereisten Treppen in die Erlaufschlucht führt. Bis zu 17 Meter tief ist die Schlucht, das Naturdenkmal lässt sich auf dem „Fischersteig“ aufspüren - entweder alleine oder mit dem „Sepp“.

Die gewaltigen Gesteinsbrocken alleine sind beeindruckend, ebenso aber die Geschichte, die hinter dem Naturdenkmal steckt. „Entstanden ist das vor ein paar Millionen Jahren“, sagt Wieser. „Bei der letzten großen Eiszeit hat eine Ur-Erlauf die Schottermasse in diese Ebene geschwemmt, das Ganze hat sich mit Kalziumkarbonat verfestigt. Dann ist so eine Art Naturbeton entstanden, der heute diese wunderschöne Landschaft ausmacht.“

„Seppen haben Wissen um Region unter dem Hut“

Sechs „Seppinnen“ und „Seppen“ kann man im Mostviertel für seinen Ausflug mieten. Die Idee zu dieser Form der Reisebegleitung hatte Anita Eybl: „Die ‚Seppen‘ sind ins Leben gerufen worden, weil die Region so viel an Kleinoden, Naturschönheiten, Naturdenkmälern und Geschichte zu bieten hat. Sie haben das Wissen um die Region und Insidertipps unter ihrem Hut und begleiten die Gäste auf ihrem Weg durch die Region.“

Für den „Fischersteig“ in Purgstall an der Erlauf sollte man etwa eine Stunde Gehzeit einplanen, im Winter ist festes Schuhwerk unumgänglich, im Sommer empfohlen. Falls der Weg zu weit ist oder der Schuh drückt, gibt es in der Erlaufschlucht auch mehrere Notausstiege - auch die kennt der „Sepp“.

Thomas Koppensteiner, noe.ORF.at

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• „Rent a Sepp“