Tipps für einen gesunden Schlaf

Gesunder Schlaf ist die Basis für ein gesundes Leben, doch die Zahl der Menschen mit Schlafstörungen steigt. Zum Start der ORF Initiative „Bewusst gesund“ hat noe.ORF.at einen Experten gefragt, worauf es bei gesundem Schlaf ankommt.

Eine aktuelle Umfrage der Medizinischen Universität Wien zeigt, dass sich die Zahl der Menschen, die unter Einschlafstörungen leiden, binnen zehn Jahren von sechs auf 30 Prozent verfünffachte, und sich die Zahl jener, die Probleme beim durchschlafen haben, von 26 auf 51 Prozent fast verdoppelte. Meist sind es Sorgen oder Stress, die die Betroffenen nicht zur Ruhe kommen lassen.

Schlafstörungen Grafik

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Kein Alkohol und Nikotin vor dem Schlafengehen

Hilfreich für gesunden Schlaf sind abgedunkelte, ruhige Räume und eher kühle Temperaturen. Schlafmediziner raten, nur dann schlafen zu gehen, wenn man wirklich müde ist. Wer lange wach liegt, sollte sich nicht mit Einschlafversuchen quälen, sondern das Bett verlassen und sich erst wieder niederlegen, wenn man müde ist.

Sendungshinweis

„NÖ heute“, 7.4.2018

Vier Stunden vor dem Niederlagen empfiehlt der Korneuburger Lungenfacharzt und Schlafexperte Lukas Grafenauser außerdem sowohl auf Koffein als auch auf Alkohol und Nikotin zu verzichten: „Abendlicher Alkohol führt zwar zu einer Verbesserung des Einschlafens, reduziert aber die Tiefschlafphasen und führt oft zu frühmorgendlichem Erwachen. Ebenso sollte man möglichst nicht zu viel rauchen, denn das geht oft so weit, dass starke Raucher wegen Nikotinentzugs in der Nacht aufwachen.“ Was den Schlaf hingegen unterstützt ist regelmäßiger Sport.

Korneuburger Lungenfacharzt und Schlafexperte Lukas Grafenauser

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Schlafexperte Lukas Grafenauser

Schlafapnoe birgt hohes Risiko

Doch manchmal kann es auch körperliche Ursachen haben, dass der Schlaf gestört ist - zum Beispiel durch Schnarchen mit Atemaussetzern, berichtet der Schlafapnoe-Patient Gerhard Trojan: „Die Aussetzer haben bis zu 45 Sekunden gedauert, in einem Abstand von fünf bis zehn Minuten.“ Er berichtet von „Luftanhalten mit Schnarchen danach“, sodass man aufwacht und „nicht erstickt, weil das Gehirn spürt, es bekommt keine Sauerstoff“.

Die Folgen sind nicht nur bleierne Müdigkeit tagsüber, die Sauerstoffunterversorgung schädigt auch Herz und Gehirn, sagt Grafenauer: „Der Patient mit Schlafapnoe hat ein hohes Risiko für Schlaganfall und auch für Herzinfarkt. Zudem bedeuten Atemaussetzer auch Stress für den Körper, das heißt es kommt typischerweise auch zu einem erhöhten Blutdruck.“ Schlafapnoe-Patient Trojan schwört deshalb auf eine Schlafmaske, die die Atemwege in der Nacht offen hält und neue Lebensqualität bringt, erklärt Trojan: „Es ist wahnsinnig entspannend, man kann sich auch wieder konzentrieren, es ist mit Schlafmaske 100 und 1.“

Frau in Bett

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Von Alkohol, Nikotin und Koffein vor dem Einschlafen rät der Experte ab

Vor einem sorglosen Umgang mit Schlaftabletten hingegen warnt Grafenauser: „Man muss bedenken dass gewisse Schlafmittel zu einer Verschlechterung der Schlafapnoe führen können, zum Beispiel Benzodiazepine, da muss man sehr aufpassen, sie können die Schlafapnoe sogar verstärken. In manchen Fällen, zum Beispiel bei Depressionsneigung kann ein Schlafmittel sehr wohl helfen, das sollte man aber immer nur in Rücksprache mit einem Arzt verwenden.“