Flaumige Powidlknödel

Dürfen wir vorstellen? Alleskönner Knödel. Warum Alleskönner? In jedem Menügang kann man sie antreffen. Radio-NÖ-Köchin Andrea Karrer empfiehlt sie heute süß, als flaumige Powidlknödel.

Mitte des 19. Jahrhunderts tauchen in den Kochbüchern die ersten Zwetschken- und Marillenknödel aus Erdäpfelteig oder sogar auch aus Strudelteig auf. Obstknödel, wie wir sie heute kennen, wurden vermutlich vor mehr als 100 Jahren von böhmischen Köchinnen nach Wien gebracht.

Unsere heutige Version der Fruchtknödel ist weniger deftig als damals. Die Karriere dieser Süßspeisen hängt mit dem böhmischen Einfluss auf die österreichische Küche und mit dem heimisch werden des Erdäpfels in Europa zusammen. Es existiert heute eine Unzahl von süßen Knödelrezepten, wobei sich viele davon auch für die Zubereitung von „reduzierten“ Hauptspeisen eignen. Der Erdäpfelteig ist der Obstknödel-Klassiker, doch in den letzten Jahren ziehen viele den leichteren Topfenteig vor.

Knödel Marillenknödel

Wikimedia Commons/Whgler/Creative Commons 4.0 International

Tipps für „wahre“ Knödelprofis

  • Bei nassem Teig die Hände zuvor mit etwas lauwarmen Wasser befeuchten. Bei trockenem Teig die Hände bemehlen.
  • Knödel bei geringer Hitze mit fast geschlossenem Deckel garziehen lassen. Nie „sprudelnd“ kochen lassen, denn dabei zerkochen die Knödel.
  • Immer nur so viele Knödel gleichzeitig in den Topf geben, wie nebeneinander Platz haben, denn sonst gehen die Knödel eventuell auf.
  • Sobald Knödel an der Oberfläche schwimmen, sind sie fertig.
  • Zum Tiefkühlen trockentupfen und noch lauwarm einzeln auf einen mit Frischhaltefolie belegten Teller legen, etwa vier Stunden anfrieren, dann in Tiefkühlsäcke füllen und tiefgekühlt lagern.

Flaumige Powidlknödel

Zutaten für 18 Stück (= 6 Portionen als Dessert)

Teig:

  • 500 g mehlige Erdäpfel
  • 50 g sehr weiche zimmerwarme Butter
  • 1 Ei
  • Salz
  • 120 g Mehl (griffig)
  • Mehl (griffig) zum Ausarbeiten
  • 200 g Powidl mit 1 EL Rum sowie Prise Zimt gut verrührt
  • Zucker, Rum

Nussbrösel:

  • 200 g Butter
  • 100 g Haselnüsse, gerieben
  • 50 g Semmelbrösel
  • 1 Packung Vanillezucker
  • Prise Zimt
  • 150 g braune Butter
  • Staubzucker zum Bestreuen

Zubereitung: Erdäpfel kochen, schälen und noch warm durch die Erdäpfelpresse drücken. Butter gemeinsam mit Ei und Salz sowie Mehl mit dem Kochlöffel rasch zu einem glatten Teig verarbeiten. Hinweis: Die passierten Erdäpfel unbedingt noch warm verarbeiten, sonst wird der Teig nicht flaumig.

Teig auf einer bemehlten Arbeitsfläche zu einer etwa 24 cm langen Rolle formen und diese in 18 Stücke teilen. Jedes Teigstück mit bemehlten Händen etwas flachdrücken, mit jeweils 1 Teelöffel Powidl belegen; Teig über dem Powidl zusammennehmen und zu Knödeln formen. Teignaht gut verschließen und Knödel zwischen gut bemehlten Händen rollen. Knödel in mit Zucker, Rum, wenig Salz versetztes kochendes Wasser einlegen. Bei geringer Hitze etwa 12 Minuten ziehen lassen.

Sendungshinweis

„Radio NÖ am Vormittag“, 20.10.2018

Nussbrösel: Butter schmelzen, Nüsse, Brösel, Vanillezucker und Zimt beifügen und bei geringer Hitze unter ständigem Rühren etwa 10 Minuten rösten. Hinweis: Die Brösel sollen durch und durch knusprig sein.

Die Knödel aus dem Wasser heben, gut abtropfen lassen und in den Nussbröseln wälzen. Mit brauner Butter überziehen und mit Staubzucker bestreut servieren.

Tiefkühltipp: Die Knödel sind roh gut zum Tiefkühlen geeignet. Vor Verwendung im tiefgekühlten Zustand in kochendes, mit Zucker und Rum versetztes Salzwasser einlegen und etwa 15 Minuten ziehen lassen.