Weihnachten birgt tödliche Gefahren für Tiere

Schokolade, Lametta oder Weihnachtssterne: Was für uns Menschen das Weihnachtsfest besonders schön macht, kann für Tiere tödlich sein. Apotheker Andreas Gentzsch weiß, womit Hund und Katze nicht in Berührung kommen sollten.

Tierbesitzer wissen meist über die Gefahren für ihr Haustier Bescheid. Gerade zu den Weihnachtsfeiertagen sind aber auch viele Verwandte und Bekannte zu Besuch. Den Haustieren zuliebe lohnt es sich, diese über die Gefahren zu informieren. Speziell Schokolade, Birkenzucker, Lametta und Weihnachtssterne sind für Hunde und Katzen gefährlich, sagt Apotheker Andreas Gentzsch von der Apotheke „Zum Goldenen Löwen“ in St. Pölten.

Keine Schokolade für Hunde und Katzen

Hunde und Katzen sollten auf keinen Fall mit Schokolade gefüttert werden. Das gilt auch für kleine Mengen, da Schokolade die Substanz Theobromin enthält, welche in hohen Dosen für alle Lebewesen giftig ist. Im Gegensatz zu Menschen, welche Theobromin mittels Verdauungsenzymen schnell abbauen können, reagieren Tiere sehr empfindlich darauf. Schon kleine Mengen können zu Vergiftungen mit tödlichem Ausgang führen.

Hund Weihnachten Golden Retriever Christbaum Geschenk Tier

Bernd Thissen/DPA

Auf Schokolade sollte beim tierischen Weihnachtsmenü verzichtet werden

Der giftige Stoff ist in den zur Schokoladenherstellung verwendeten Kakaobohnen enthalten. Bitter- und Zartbitter-Schokoladensorten enthalten am meisten Kakao und sind somit am giftigsten für Hunde und Katzen. Aber auch Milchschokolade enthält Theobromin und kann je nach aufgenommener Menge zu lebensbedrohlichen Vergiftungen führen.

Die tödliche Menge Theobromin liegt bei ungefähr 100 Milligramm pro Kilogramm Körpergewicht eines Hundes. Entsprechend kann eine Tafel Vollmichschokolade für einen zwei Kilogramm schweren Hund tödlich sein, eine Tafel Zartbitterschokolade für einen fünf Kilogramm schweren Hund.

Lametta leicht verschluckbar

Der Weihnachtsbaum mit seinen Lichtern und seiner Dekoration weckt oft auch das Interesse von Tieren. Neben der Brandgefahr sollte man besonders bei Lametta achtsam sein. Diese feinen Metallfäden können leicht verschluckt werden und in der Folge zu lebensbedrohlichen Darmverschlüssen führen. Auch Christbaumkugeln können zu Verletzungen führen, wenn sie beim Erkunden durch das Tier herunterfallen und zerbrechen.

Eine Katze zieht am Band eines Weihnachtsgeschenks

APA/Günter R. Artinger

Die schönste Zeit im Jahr ist für Tiere auch eine gefährliche

Für Hunde gefährlich ist auch Birkenzucker - bekannt als Xylit oder Xylitol. Dabei handelt es sich um einen Süßstoff, der ursprünglich aus Finnland stammt, aus Birkenrinde extrahiert wird und in den letzten Jahren unsere Küchen eroberte. Birkenzucker enthält deutlich weniger Kalorien und Kohlenhydrate als herkömmlicher Zucker, lässt den Blutzuckerspiegel unbeeinflusst und verhindert damit Heißhunger-Anfälle. Außerdem regt er die Verdauung an und wirkt letztlich positiv auf Zähne und Knochen.

Sendungshinweis

„Radio NÖ am Vormittag“, 12.12.2018

Xylit führt zu einer starken Ausschüttung von Insulin, was bei Hunden zu einem lebensbedrohlichen Abfall des Blutzuckerspiegels führen kann. Zusätzlich kann es zu schweren Leberschäden bis hin zu einem tödlichen Leberversagen kommen. Als tödliche Dosis gilt für einen Hund etwa drei bis vier Gramm Xylitol pro Kilogramm Körpergewicht.

Auch bei Pflanzen, die speziell zur Weihnachtszeit das Zuhause verschönern, ist Vorsicht geboten. Weihnachtssterne, Christrosen und Mistelzweige sind zwar schön anzuschauen, wirken jedoch giftig, wenn sie aufgenommen werden und sollten deswegen für Tiere unzugänglich sein.