Alte Sockenstrickmaschinen wieder im Trend
Eigentlich hat der gelernte Maschinenbauer Maximilian Heissenberger aus Schönau an der Triesting im südlichen Niederösterreich nur aus Interesse an alter Technik eine historische Sockenstrickmaschine auf einer Internetplattform gekauft. Mit Socken hatte er nichts am Hut, aber die Mechanik der rund 80 Jahre alten Maschine faszinierte ihn. Damit begann eine erstaunliche Erfolgsgeschichte.
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Er recherchierte, dass es eine Maschine aus dem Waldviertel, aus einer alten, schon abgerissenen Strumpffabrik in Heidenreichstein sein musste, die er erworben hatte. Nach drei Jahren gelang es ihm, sie in Schwung zu bringen. Als seine Frau ihn bat, ihr ein Paar Socken mit der Maschine zu stricken, ahnte er nicht, was das in Gang setzen würde. Auch Freunde wollte plötzlich Socken haben, die Kundschaft wurde schnell immer größer, und so hat er tatsächlich eine Sockenstrickfabrikation gegründet.
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Spezialaufträge für Burgtheater und Volksoper
Weitere historische Maschinen wurden angeschafft, weil diese alten Rundstrickautomaten die verwendeten Naturgarne, wie Merinowolle oder Hanf, besser verarbeiten können. Nun übernimmt der kleine Einmannbetrieb in Schönau an der Triesting mit neun Rundstrickautomaten besonders gerne Spezialaufträge, zuletzt auch für das Burgtheater oder die Volksoper.
Sendungshinweis
„NÖ heute“, 12.12.2018
15 Stück Socken kann ein solcher Rundstrickautomat in der Stunde produzieren. Die Maschinen müssen permanent kontrolliert und täglich geölt werden. Das macht Herr Heissenberger mit Leidenschaft und hat so nicht nur ein Stück Industriegeschichte erhalten, das sonst wohl verschrottet worden wäre, sondern auch die alte Tradition der Sockenmacherkunst wiederbelebt.
Hinweis: Am Weihnachtsmarkt von Schloss Kottingbrunn (Bezirk Baden) präsentiert sich die Sockenfabrikation Heissenberger übrigens auch.
Sabine Daxberger, noe.ORF.at