Kirchensteuer: Küng stimmt Anti-Kirchen-Initiative zu

In der Debatte über „Kirchensteuer-Flüchtlinge“ hat sich Diözesanbischof Klaus Küng zu Wort gemeldet. Mit überraschendem Inhalt: Er beurteilt den Vorschlag eines allgemeinen „Kultusbeitrags“ der Initiative gegen Kirchenprivilegien positiv.

Der oberösterreichische Bauernbund-Chef Max Hiegelsberger (ÖVP) fordert, dass auch jene, die aus der Kirche austreten, weiter einen Beitrag für die Erhaltung von Kirchen zahlen sollen - mehr dazu in news.ORF.at. Hiegelsberger geht es dabei um einen Beitrag im „Kultusbereich“ - mehr dazu in „Kirchensteuer“ für Ausgetretene? (ooe.ORF.at).

In der Debatte gab es zahlreiche Wortmeldungen, unter anderen von Niko Alm, dem Sprecher der Initiative gegen Kirchenprivilegien. Er kann sich vorstellen, dass eine Regelung ähnlich wie in Italien eingeführt wird. Alle Steuerpflichtigen könnten einen gewissen Anteil ihres Gehalts etwa für Kultur, NGOs bzw. karitative Zwecke zur Verfügung stellen - aber frei wählen, wem sie das Geld zukommen lassen wollen.

Diözesanbischof Klaus Küng

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Klaus Küng

Küng: „Kulturbeitrag interessant“

Klaus Küng, Bischof von St. Pölten und Vorsitzender der Finanzkommission der österreichischen Bischofskonferenz, beurteilt den Vorschlag von Alm positiv. „Eine allgemein verpflichtende Steuerabgabe im Sinne eines Kultur- und Sozialbeitrages mit der Möglichkeit der Zweckwidmung an die Kirche (ähnlich der Regelung in Italien und Spanien) scheint mir interessant und diskussionswürdig“, so Küng in einer Aussendung.

Die Erfahrungen in Italien und Spanien seien positiv, sagt Küng. Die Machbarkeit und die Rahmenbedingungen müssten vorher aber gründlich geprüft werden, so Küng. Anders die Meinung von Michael Prüller, Pressesprecher der Erzdiözese Wien. Er sieht „keinen Handlungsbedarf“ beim Kirchenbeitragssystem - mehr dazu in religion.ORF.at.

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