Pläne für zweites Krematorium

In NÖ werden immer öfter Feuerbestattungen durchgeführt. Derzeit können sie aber nur in St.Pölten erfolgen, zwei bis drei Wochen Wartezeit inklusive. Nun gibt es Pläne für ein zweites Krematorium und zwar in Leobersdorf im Bezirk Baden.

Etwa 16.000 Menschen sterben jedes Jahr in Niederösterreich, rund 10 Prozent davon verfügen schon zu Lebzeiten eine Feuerbestattung und diese Zahl steigt. Zwei private Investoren, ein Umwelttechniker aus Wien und ein Beamter aus Salzburg haben sich diese Entwicklung angesehen und wollen nun in Leobersdorf im Bezirk Baden ein zweites Krematorium in Niederösterreich bauen.

„Wir haben uns das sehr genau durchgerechnet und sind drauf gekommen, dass es sich rechnet hier ein Krematorium anzudenken. Wir rechnen mit etwa 2.000 Bestattungen im Jahr", sagte Peter Tappler, Umwelttechniker und Projektbetreiber.

Pläne für das Krematorium

privat

Planer spricht von „hochwertiger Begegnungsstätte“

Investiert werden sollen in das Projekt in Leobersdorf rund 2,5 Million Euro. Entwürfe für das Krematorium, das am südlichen Ortsende etwas abgeschieden gebaut werden soll, gibt es bereits. „Wir machen keine Verbrennungsfabrik, wie das vielleicht manchmal befürchtet wird, wir machen eine hochwertige Begegnungsstätte zwischen Leben und Tod“ sagte Tappler.

Seit Monaten wird mit der Gemeinde über das Projekt verhandelt, das Interesse daran ist groß, man will sich sogar zu 26 Prozent daran beteiligen. „Wir denken dass das sogar eine Voraussetzung ist dass wir dieses Projekt unterstützen. Denn wir haben als Gemeinde auch schlechte Erfahrungen gemacht mit anderen Betrieben, wo es dann sehr schwierig ist als Gemeinde Einfluss zu nehmen auf die Betriebsführung. Darum denken wir ist das gerade beim Betrieb eines Krematoriums wesentlich, dass wir als Gesellschaft mit an Bord sind, weil es dann viel leichter ist in die Betriebsführung Einfluss zu nehmen“, so Bürgermeister Andreas Ramharter.

Pläne sollen im April Gemeinderat passieren

Das Mitspracherecht hat aber seinen Preis. Rund 850.000 Euro wird die Gemeinde investieren müssen. Man gehe aber davon aus, dass sich das in spätestens zwei bis drei Jahren rechnen wird, heißt es. Von den Betreibern wird versichert, dass das Krematorium an alle Bestatter in der Region, die das wollen, vermietet wird.

Die Pläne für Leobersdorf sind also schon schon sehr konkret, noch im April sollen sie im Gemeinderat abgesegnet werden. Wenn alle Genehmigungen vorliegen soll der Betrieb im nächsten Jahr aufgenommen werden. Das Geschäft mit der letzten Ruhe erwartet sich offenbar auch ein Bestatter im Raum Gänserndorf - denn auch dort gibt es erste Überlegungen für den Bau eines weiteren Krematoriums.