Mann sperrte Pflegerin in Keller

Ein 46-jähriger Mann aus dem Bezirk Tulln soll eine Pflegehelferin im Keller seines Wohnhauses zur Prostitution gezwungen haben. Der Mann soll einen Raum eingerichtet haben, wo er Freiern gegen Bezahlung Zutritt gewährte, heißt es bei der Polizei.

Im Mai 2012 habe das Martyrium der Frau begonnen. In dem Haus des Verdächtigen im Bezirk Tulln habe der Frühpensionist sie zur Prostitution gezwungen. Sollte sie ihm nicht gehorchen, würde er ihren achtjährigen Sohn, der in der Slowakei lebt, erschießen, habe er ihr gedroht. Nach Angaben der Polizei soll der Mann die „eingeschüchterte Pflegehelferin“ in den „extra dafür eingerichteten“ Keller gesperrt haben.

Bis Anfang August musste sie mehrmals gegen ihren Willen Geschlechtsverkehr ausüben, wofür der 46-Jährige Geld kassierte. Er soll sich als ihr Zuhälter gesehen haben, heißt es in einer Aussendung der Sicherheitsdirektion Niederösterreich. In diesem Zeitraum soll ihr der Mann verboten haben, das Wohnhaus zu verlassen, sollte sie sich widersetzen, würde ihr Sohn sterben. Auch durch Schläge soll er sie immer wieder unter seine Kontrolle gebracht haben.

Mehrere Frauen belasten Verdächtigen

Wie die Polizei berichtet, gelang es dem Opfer, sich einer Bekannten anzuvertrauen, diese erstattete dann Anzeige bei der Polizei. Das Landeskriminalamt übernahm die Ermittlungen. Bei einer Hausdurchsuchung konnte die Polizei zwei Faustfeuerwaffen, über 150 Stück Munition, zahlreiche Hieb- und Stichwaffen sowie verbotene Waffen sicherstellen. Außerdem wurde der Kellerraum, der zur Prostitutionsausübung vorbereitet war, von den Polizisten vorgefunden.

Die Polizisten konnten während ihrer Ermittlungen weitere Frauen aus Litauen und der Slowakei ausforschen, welche den Verdächtigen stark belasten. Sie werfen dem Mann vor, dass er sie seit 2004 im Bezirk Tulln und in Wien unter Drohungen und Gewaltanwendung zur Prostitution gezwungen und sie finanziell ausgebeutet habe. Laut Polizei werden sämtliche Opfer psychologisch betreut. Der Verdächtige bestreitet alle Vorwürfe und zeigt sich nicht geständig. Er wurde festgenommen und in die Justizanstalt St. Pölten gebracht.