Kupferdiebstähle: Jagd nach Hintermännern

Alleine im Mai haben Diebe drei Mal Kupferkabel von ÖBB-Bahngleisen gestohlen. Von ihnen fehlt jede Spur. Kupferdiebstähle sind zu einem internationalen Phänomen geworden. Die Jagd nach den Hintermännern sind schwierig, die Schäden enorm.

Bei ihrem jüngsten Diebstahl auf der Franz-Josefs-Bahn wurden die Täter überrascht. Sie ließen zwei Taschen mit Kabeln am Tatort zurück - Es gibt aber schon konkrete Hinweise, auf den Werkzeugen konnten Spuren gesichert werden.

Kupferkabel

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Taschen am Tatort zurückgelassen

Ein Kilogramm reines Kupfer wird derzeit mit 5,50 Euro gehandelt, für die Kabel bekommt man immer noch deutlich mehr als vier Euro. Der Schaden, der durch die Diebstähle bei den ÖBB verursacht wird, ist aber viel höher. „Wir müssen Maßnahmen ergreifen, die Oberleitung abschalten. Dadurch kommt es zu Verzögerungen und Streckenunterbrechungen, wir müssen mit Bussen Schienenersatzverkehr fahren. Für die ÖBB fallen abgesehen vom Materialwert enorme Kosten an“, sagt ÖBB-Sprecher Christopher Seif.

2,2 Millionen Euro Schaden im Jahr 2012

Alleine 2012 entstand durch Buntmetalldiebstähle ein Schaden von 2,2 Millionen Euro, trotz der verstärkten Zusammenarbeit der ÖBB mit der Polizei. Die Täter kommen laut Polizei oft aus dem Ausland und führen für einen geringen Monatslohn die Diebstähle aus.

Kupferkabel

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Begehrte Kabel

„Die Kupferdiebe im Vorjahr waren aus Rumänien. Sie waren gesundheitlich in einem fürchterlichen Zustand. Sie haben erzählt, dass sie in Rumänien gefragt werden, ob sie Arbeit suchen“, sagt Sonja Figl vom Bezirkspolizeikommando Tulln. Die Männer werden dann Österreich gebracht, wo sie klare Aufträge und ein Fahrzeug bekommen. „Sie liefern das Kupfer ab und bekommen dafür sehr wenig Geld. Im Grunde genommen ist es auch eine Ausbeutung dieser Menschen.“ Selbst wenn die Täter gefasst werden, ist das Problem nicht gelöst. Der Diebstahl von Kupfer wurde zu einem internationalen Phänomen. Bisher gelang es den Ermittlern noch nicht, die Hintermänner zu fassen.

Neue Kabel für Diebe uninteressant

Daher ergreifen die ÖBB andere Maßnahmen. Mitarbeiter und Passagiere werden aufgerufen, verdächtige Personen sofort der Polizei zu melden. Die Kabel werden mit unsichtbaren Mikropunkten markiert, um sie bem Wiederverkauf ausfindig machen zu können. Werden die gestohlenen Kabel ersetzt, verwenden die ÖBB nur noch Kabel aus einer billigeren Stahl-Aluminium-Legierung, die für die Diebe uninteressant sind.

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