St. Pölten beurlaubte Trainer Scherb

Der Fußball-Erste-Liga-Club St. Pölten hat am Sonntag Trainer Martin Scherb beurlaubt. Die Mannschaft hatte nach einem starken Saisonstart zuletzt gleich fünf Mal in Serie verloren. Thomas Nentwich übernimmt das Traineramt bis auf Weiteres.

Schon länger brodelte es beim SKN St. Pölten - mehr dazu in SKN St. Pölten kommt nicht zur Ruhe. Die Niederösterreicher hatten nach einem starken Saisonstart mit drei Siegen zuletzt gleich fünf Mal in Serie verloren und sind in der Tabelle auf Rang sieben zurückgefallen.

Martin Scherb

ORF

„Beschluss einstimmig gefallen“

„Der Vorstandbeschluss ist einstimmig ausgefallen, auch wenn der aufgrund der Verdienste von Scherb nicht leicht gefallen ist“, erklärte Gottfried Tröstl, der Vorstands-Vorsitzende der St. Pöltner. „Wir mussten der Abwärtsentwicklung in der Tabelle Rechnung tragen“, sagte Tröstl.

Der 44-jährige Scherb war seit 2007 Chefcoach der „Wölfe“ gewesen. Unter seiner Leitung ist Sankt Pölten 2008 von der Regionalliga in die Erste Liga aufgestiegen. Der 44-Jährige geht mit viel Wehmut: „Das ist natürlich eine sehr schöne Zeit gewesen, die ich mitgestalten durfte.“

Die Entscheidung wurde Scherb Sonntagabend, zwei Tage nach der empfindlichen 1:4-Niederlage gegen Liefering, mitgeteilt. „Ich bin froh, dass jetzt eine Entscheidung gefallen ist“, sagt Scherb zu noe.ORF.at, „die letzten Tage waren nicht einfach. Es ist sehr viel spekuliert worden. Nach dieser Niederlage war eine Entscheidung notwendig: Entweder durch dick und dünn mit Martin Scherb oder eine neue Lösung.“

Nachfolger mit „mehr Erfahrung“ gesucht

Thomas Nentwich, der bisher die „Juniors“ der St. Pöltner betreute, übernimmt das Traineramt bis auf Weiteres interimistisch. Wer neuer Cheftrainer wird, steht noch nicht fest. St. Pöltens Obmann Gottfried Tröstl betont zwar immer wieder, dass er Martin Scherb für seine langjährige Arbeit in St. Pölten sehr dankbar sei. Ab sofort würden aber höhere Ansprüche gelten. Der Neue müsse einer sein, „der etwas mehr Erfahrung hat, der möglicherweise auch schon einmal Meister geworden ist, der weiß, wie der Weg nach oben ist.“

Das Anforderungsprofil würde etwa auf Karl Daxbacher - derzeit beim LASK in der Regionalliga - passen. „Karl Daxbacher ist ein sehr guter Trainer, auf ihn passen viele dieser Kriterien. Wir sind aber noch am Anfang unserer Überlegungen und haben noch nicht mit ihm gesprochen“, so Tröstl. Weitere Kandidaten sollen Peter Schöttel und Didi Kühbauer sein.