Alte Pferde-Rasse zieht nach Marchegg
Die Vorbereitungen für die Errichtung einer großzügigen Koppel laufen auf Hochtouren, der Weidezaun sei schon fast fertiggestellt, hieß es in einer Aussendung am Donnerstag. Ab dem Sommer soll die Gründerherde, die schrittweise anwachsen soll, zu beobachten sein. Ein Informationsabend zum Projekt ist für den 28. April im Schlossgasthof Marchegg angesetzt.
WWF/Manuela Ablasser
Mit der Ansiedlung der Konik-Pferde knüpft die Naturschutzorganisation an Traditionen an: Wilde Huftiere wie Auerochsen und Tarpan prägten über Jahrtausende die Landschaft Mitteleuropas. Bis weit ins 20. Jahrhundert hinein übernahmen Haustiere wie Rinder und Pferde deren Funktion als Landschaftsgestalter. Die großen Pflanzenfresser schufen ein Mosaik unterschiedlicher Wiesen- und Weiderasen - idealer Lebensraum für beispielsweise den Weißstorch. Im Auenreservat Marchegg wurden nachweislich zuletzt um 1930 große Flächen beweidet.
Pferde sollen die Au mähen
Von Polen über Deutschland bis in die Niederlande werden Koniks seit vielen Jahren in großen Naturreservaten gehalten. „Die auf den Wiesen grasenden Pferde sollen einen wichtigen Beitrag zur naturnahen Entwicklung der Auenlandschaft leisten. Viele gefährdete Arten wie Weißstorch oder Feuerfalter werden von den neu geschaffenen Lebensräumen profitieren“, erklärte WWF-Projektleiter Gerhard Egger. Die Beweidung stelle außerdem eine praktische Alternative zur Mahd dar, da die nassen Flächen der Au nur schwer zu mähen sind. Die robusten Tiere dieser urtümlichen, mit dem ausgestorbenen europäischen Wildpferd verwandten Rasse seien perfekt an die Bedingungen in der Au angepasst.
WWF/Manuela Ablasser
Die Einrichtung der Pferdeweide wird von der EU im Rahmen des „LIFE+“-Projekts Renaturierung Untere March-Auen ermöglicht. Die Infrastruktur wurde im Rahmen einer interdisziplinären Vorstudie unter Beteiligung der Fachabteilungen des Landes Niederösterreich, des Bezirks Gänserndorf und Experten geplant.
Link:
WWF: Pferdeweide Marchegg (Website)