AKUTteam betreute im Vorjahr 2.200 Menschen

Wenn Familien mit dem plötzlichen Tod eines Angehörigen konfrontiert sind, hilft das AKUTteam Niederösterreich schnell und kostenlos. Im Vorjahr betreute das AKUTteam knapp 2.200 Menschen in Krisensituationen und Katastrophenfällen.

In zwei Drittel der Anlassfälle, in denen das AKUTteam der NÖ Landesakademie im Vorjahr zum Einsatz kam, mussten Familien mit dem überraschenden Tod eines Familienangehörigen zurechtkommen. Das betrifft etwa Selbstmorde genauso wie tödliche Unfälle. Insbesondere wenn sich Menschen dazu entschließen, sich selbst das Leben zu nehmen, oder wenn Kinder zu Tode kommen, sei die Gefahr einer Traumatisierung bei den Angehörigen besonders hoch, heißt es.

Zahl der komplexen Betreuungen nahm zu

Ziel des AKUTteams Niederösterreich ist es, schnell, unbürokratisch und kostenlos zu helfen. Im vergangenen Jahr 2015 leistete das AKUTteam knapp 3.000 Stunden an Betreuung. In der Regel geben die Helferinnen und Helfer an ein bis zwei Terminen Unterstützung, danach werden weiterführende therapeutische Angebote vermittelt. In den vergangen Jahren nahm die Zahl der komplexen Betreuungen allerdings zu. Laut AKUTteam Niederösterreich waren in jedem dritten Fall mehr als die vorgesehenen ein bis zwei Termine notwendig.

Insgesamt wurde das AKUTteam im Vorjahr knapp 800 Mal gerufen, was einem Rückgang von acht Prozent gegenüber dem Jahr davor entspricht. Begründet wird das mit einer Änderung im Alarmierungsschema. Hat das AKUTteam früher die Polizei beim Überbringen einer Todesnachricht begleitet, wird diese Aufgabe seit dem Vorjahr vom Kriseninterventionsteam übernommen.

Gründung des AKUTteams vor 15 Jahren

Gegründet wurde das AKUTteam Niederösterreich vor 15 Jahren, nachdem sich gleich mehrere tragische Vorfälle ereignet hatten, etwa die Gasexplosion in Wilhelmsburg oder der Busunfall mit zahlreichen toten Jugendlichen auf der Westautobahn (A1). Die 60 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des AKUTteams verfügen, so heißt es, im Gegensatz zum Kriseninterventionsteam über eine psychologische oder therapeutische Fachausbildung. Je nach Bedarf werden die beiden Teams über den Notruf 144 alarmiert.

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