bene will heuer schwarze Zahlen schreiben

Der Büromöbelhersteller bene rechnet damit, heuer aus der Verlustzone zu kommen: „Der Standort in Waidhofen ist gesichert. Die Restrukturierung ist abgeschlossen.“ Die Mitarbeiterzahl schrumpfte von 650 auf 470.

Mit der Entlassung des damaligen bene-Vorstandes im Dezember 2012 begann ein drei Jahre langer Überlebenskampf, der schließlich im Vorjahr in der Übernahme durch die Sanierer Erhard Grossnig und Martin Bartenstein mündete - verbunden mit empfindlichen Einschnitten auch bei der Belegschaft. Genau ein Jahr nach der Übernahme soll sich das Unternehmen laut dem neuen Vorstand erholt haben.

Bene Fabrik außen Waidhofen an der Ybbs

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Durch den jahrelangen Expansionskurs war bene mit Sitz in Waidhofen an der Ybbs in schwere finanzielle Turbulenzen geraten

Die 225 Jahre dauernde Familientradition von bene ist seit 2015 endgültig Geschichte, ebenso wie das Gastspiel an der Börse. Mit Michael Fried seit zwei Jahren und Jörg Schuschnig seit drei Monaten sind jetzt zwei neue Geschäftsführer für die Bene GmbH verantwortlich.

"Wir sind gut ausgelastet und die Ergebnissituation ist wirklich eine, die sich im heurigen Jahr gut sehen lassen kann. Mit aller Voraussicht, die wir heute aus den ersten vier Monaten 2016 sehen, wird das zu einem Turnaround in diesem Jahr führen“, sagt der für Finanzen und Produktion zuständige Geschäftsführer Jörg Schuschnig. Der Turnaround - also der Sprung in die schwarzen Zahlen.

Bene Waidhofen an der Ybbs Vorstand Jörg Schuschnig links und Michael Fried rechts

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Die beiden bene-Geschäftsführer Jörg Schuschnig (l.) und Michael Fried (r.)

Von den früher 650 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in Waidhofen sind nur noch 470 übrig. Dabei soll es aber jetzt bleiben, so Schuschnig: „Wir können hier wirklich aus dem Vollen schöpfen, was die Mitarbeiter anbelangt: Gutes Wissen zum Produkt, zum Unternehmen und auch dem regionalen Hintergrund werden verknüpft. Natürlich ist es so, dass in den letzten zwei Jahren viele Mitarbeiter das Unternehmen verlassen haben, vor allem auch in Waidhofen, das ist mit Sicherheit abgeschlossen.“

Aus für den Standort sei nie ein Thema gewesen

Trotz aller Probleme sei ein Aus des Standortes Waidhofen nie ein Thema gewesen. „Das war nie ein Thema, das ist kein Thema und das wird nie ein Thema sein“, erklärt Geschäftsführer Michael Fried, zuständig für Marketing und Innovation.

Aber auch in den schwierigen Jahren ist es gelungen, immer wieder internationale Referenzprojekte an Land zu ziehen, etwa zuletzt in Dubai mit der Ausstattung des weltweit ersten Gebäudes aus dem Drei-D-Drucker, ein Teil der Weltausstellung 2020. „Projekte mit Lufthansa, Google, BMW, die wir international betreuen, und mit vielen anderen renommierten in- und ausländischen Unternehmen sind für uns wichtig. Aber: Für uns ist nach wie vor der Kernmarkt Österreich und nach wie vor der Kernmarkt Deutschland“, so Fried.

Bene Büromöbel

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Österreich und Deutschland sind auch weiterhin die Kernmärkte für bene

Die Turbulenzen der Vergangenheit sollen jetzt endgültig vorbei sein, wenn es nach den beiden neuen Vorständen geht. „Wir sind damals zu schnell gewachsen und zwar relativ unkontrolliert. Das hat nicht unbedingt zur Gesundung des Unternehmens beigetragen. Aus diesen früheren Fehlern haben wir gelernt. Wir haben uns auf einzelne Regionen fokussiert, in denen wir jetzt und in Zukunft profitabel, und zwar langfristig und nachhaltig profitabel sein möchten“, sagt Geschäftsführer Michael Fried. Der Fokus liegt auf der Entwicklung immer neuer Bürolösungen mit speziellen technischen Details, die sowohl für Kleinstunternehmer als auch für Großkonzerne maßgeschneidert werden.

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