Stift Heiligenkreuz schließt Sägewerk

Das Stift Heiligenkreuz (Bezirk Baden) wird das seit längerem defizitäre Sägewerk seiner Forstverwaltung mit Jahresende schließen. Die Verluste in Millionenhöhe können vom Forstbetrieb nicht länger kompensiert werden.

Die Stilllegung sei zur langfristigen Sicherung weiterer Arbeitsplätze im Stift notwendig, hieß es am Dienstag in einer Aussendung. Für die 21 Beschäftigten des Sägewerks wurde mit dem Betriebsrat ein Sozialplan ausgearbeitet. Das Stift verpflichte sich, soziale Härten so gut wie möglich zu vermeiden und alle betroffenen Mitarbeiter bei der Suche nach einem neuen Arbeitsplatz tatkräftig zu unterstützen beziehungsweise weitere Hilfestellung zu leisten.

Schwieriger Markt und überholte Technologie

Das Personal in den Bereichen des Forstes und der Verwaltung sei von der Schließung nicht betroffen. Die seit dem Jahre 1983 von der Forstverwaltung betriebene Fernheizung bleibe bestehen. Die schlechte wirtschaftliche Situation des Sägewerks sei in der lang anhaltenden schwierigen Marktlage und der mittlerweile überholten Sägetechnologie begründet. Die Hoffnung, das Geschäftsergebnis durch entsprechendes Krisenmanagement in den letzten Jahren mit Kurzarbeit, Spezialisierung und Verbesserung der Auftragslage wieder zu drehen, habe sich nicht realisieren lassen.

Um andere stiftliche Betriebe nicht zu gefährden, musste daher die endgültige Schließung des fast 70-jährigen Sägewerkes eingeleitet werden, sagte Abt Maximilian Heim: „Hauptgrund dafür ist die veränderte internationale Wirtschaftslage in der Holzindustrie, die gerade an den Kleinbetrieben nicht spurlos vorüber geht.“

Luftaufnahme des Sägewerkes aus dem Jahr 1994

Stift Heiligenkreuz

Eine Luftaufnahme des Sägewerks aus dem Jahr 1994

Der Umsatz des Sägewerks im Jahr 2015 wurde mit 2,5 Millionen Euro angegeben. Der Vertrieb der Sägeprodukte erfolge zu zwei Dritteln in Deutschland, der Rest in Österreich beziehungsweise über Händler international. Die Forstverwaltung hat eine Betriebsfläche von 4.814 Hektar, wovon 95 Prozent Wirtschaftswald sind.

210 Hektar in Biosphärenpark eingebracht

Seit 2006 sind 210 Hektar als Kerngebietsfläche in den Biosphärenpark Wienerwald eingebracht worden. Seit dem Jahr 1912 ist das Stift Heiligenkreuz auch im Besitz der Forstverwaltung Wasserberg in den Seckauer Tauern (Bezirk Murtal, Steiermark), die aber völlig eigenständig organisiert und verwaltet wird.

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