Aufschwung bei Schoeller-Bleckmann

Nach zwei Krisenjahren hat sich der Ölfeldausrüster Schoeller-Bleckmann mit Sitz in Ternitz (Bezirk Neunkirchen) wieder erholt. Die Zahl der Aufträge stieg stark an und das Unternehmen schreibt wieder schwarze Zahlen.

Der Ölpreisverfall machte dem börsennotierten niederösterreichischen Ölfeldausrüster Schoeller-Bleckmann schwer zu schaffen. Dank der Markterholung in Nordamerika verbesserte das Unternehmen im ersten Halbjahr des heurigen Jahres aber seine Ergebnisse und schrieb im zweiten Quartal operativ wieder schwarze Zahlen.

Der Umsatz legte um 54,2 Prozent auf 135,7 Millionen Euro zu und der Auftragseingang stieg von 75 auf 150 Millionen Euro an. Das teilte die Schoeller-Bleckmann Oilfield Equipment AG am Donnerstag mit. Der Auftragsstand betrug Ende Juni 34,7 Millionen Euro, im Vorjahr hingegen 21,1 Millionen Euro.

Nordamerika als Motor für den Aufschwung

„Besonders das zweite Quartal war stark“, sagt Firmenchef Gerald Grohmann gegenüber noe.ORF.at. Hier habe man den Umsatz und das Ergebnis gegenüber dem Jahresanfang noch einmal deutlich verbessert. Aktuell investiere man in Nordamerika, um dort im Segment Oilfield Equipment die Kapazitäten zu erweitern, sagt Grohmann. Motor der starken Erholung des Branchenumfelds seien die USA und Kanada, während das internationale Umfeld stagniere.

CEO Gerald Grohmann

Schoeller-Bleckmann

Gerald Grohmann, CEO Schoeller-Bleckmann

Grund ist laut Grohmann, dass Nordamerika traditionell sehr schnell auf sich ändernde Marktbedingungen reagiere. Das gelte für Verbesserungen genauso wie für Verschlechterungen. Der Hintergrund ist laut Grohmann, dass die Bohr- und Förderaktivitäten in Nordamerika auf viele kleine Ölgesellschaften aufgeteilt sind. „Der zweite Grund ist, dass Amerika eine sehr gut ausgebildete und sehr intakte Infrastruktur hat“, so der Firmenchef. Für eine echte Belebung müsste der Ölpreis aber in Richtung 60 Dollar pro Fass gehen, meint Grohmann weiter.

In den Krisenjahren 2015 und 2016 musste Schoeller-Bleckmann weltweit 40 Prozent der Mitarbeiter abbauen. Auch die Produktionsstätte in Ternitz war betroffen. Etwa ein Fünftel des Personals musste abgebaut werden. Derzeit sind 310 Mitarbeiter in Ternitz beschäftigt, vor dem Jahr 2015 waren es rund 400.

Ternitz profitiert noch wenig vom Aufschwung

Der Aufschwung findet momentan aber ausschließlich in Nordamerika statt, denn die Produkte aus Ternitz werden dort nur in einem geringen Ausmaß benötigt. Bei Schoeller-Bleckmann sieht man daher in Niederösterreich zwar einen leichten Aufschwung aber noch nicht in der gleichen Stärke, wie in Nordamerika. Noch bis Jänner 2018 läuft im Unternehmen in Niederösterreich Kurzarbeit.

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