Szypulski zum neuen Zwettler Abt geweiht

Johannes Maria Szypulski ist am Sonntag zum 69. Abt des Stiftes Zwettl geweiht worden. Bei der feierlichen Messe wurden von allen Seiten betont, dass Klöster und Stifte wichtige Zentren des Glaubens und der Bildung seien.

Die hohe Geistlichkeit sowie zahlreiche Vertreter aus dem öffentlichen Leben Niederösterreichs kamen am Sonntagnachmittag zur Benediktion von Abt Johannes Maria Szypulski in die Zwettler Stiftskirche. Viele Äbte, Pröpste sowie der apostolische Nuntius, Stephan Zurbriggen, waren bei der Messe anwesend. Zurbriggen überbrachte die herzlichsten Glückwünsche von Papst Franziskus und bezeichnete Stifte als „Haftorte des Glaubens“.

Küng: „Wichtige Funktion in der Seelsorge“

Hauptzelebrant war Diözesanbischof Klaus Küng, er nahm die Segnung des neuen Abtes vor und überreichte ihm etwa einen Ring sowie die Mitra. Küng betonte in seiner Ansprache, so wie auch die politischen Vertreter von Gemeinde und Land, dass Klöster und Stifte wichtige Zentren des Glaubens und der Bildung sind. „Das Stift Zwettl hat eine wichtige Funktion in der Seelsorge im Waldviertel und darüber hinaus für die gesamte Diözese“, so der Diözesanbischof.

Festprediger war der Weihbischof der Erzdiözese Wien, Stephan Turnovksy. „Ein Abt soll ein guter Familienvater der Mönche sein. Ein guter Abt schaut auf die Mönche“, sagte Turnovsky. Der neue Zwettler Abt, dessen Mutter aus Polen zur Zeremonie gekommen ist, geht mit konstruktivem Willen und Demut an seine neue Aufgabe heran. „Ich will mich in die Hand Gottes begeben und gläubig meinen Wahlspruch aufsagen: Meine Stärke ist Maria.“

Johannes M. Szypulski wurde am 25. Juni 1956 in Mlawa, Polen, geboren. Nach seinem Studium am Priesterseminar in Plock, in Polen, und seinem Eintritt in die Zisterzienserabtei Zwettl 1982 empfing er im Juni 1985 die Priesterweihe aus den Händen des damaligen Diözesanbischofs Franz Zak. Zuerst im Kloster als Präfekt der Sängerknaben sowie als Verantwortlicher für die Novizen tätig, folgte ab 1992 die Arbeit als Seelsorger in den Pfarren Großinzersdorf und Loidesthal (Erzdiözese Wien). Neuer Prior des Stiftes ist Pater Bernhard Prem.

Weltweit drittältestes Zisterzienser-Kloster

Stift Zwettl als das weltweit drittälteste durchgehend bestehende Zisterzienser-Kloster datiert auf das 1138 zurück. Kriege und die Reformation bescherten dem Kloster im 15. und 16. Jahrhundert schwierige Zeiten. Im Barock setzte dann aber eine Periode der religiösen und wirtschaftlichen Erneuerung ein. Mit dem Kirchturm erhielt das Stift sein unverkennbares Wahrzeichen. Joseph Munggenast und Paul Troger gestalten den barocken Bibliothekssaal.

Im 20. Jahrhundert überstand das Stift die beiden Weltkriege und die NS-Zeit weitgehend unbeschadet. Mit der Gründung des Bildungshauses in den 1920er-Jahren und der „Höheren Lehranstalt für Umwelt und Wirtschaft Yspertal“ entstanden neue Arbeitsfelder in der Seelsorge. Derzeit sind 18 Mönche im Stift Zwettl tätig. Sie leisten seelsorgliche Dienste in 17 Pfarren in der Umgebung. Unternehmerisch aktiv ist das Stift mit Betrieben in der Forst- und Teichwirtschaft.

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