Passau will Hochwasserschutz wie Krems

Während beim großen Donauhochwasser im Jahr 2013 der Hochwasserschutz Krems vor großen Schäden bewahrt hat, ist Passau im Wasser versunken. Jetzt soll dort auch eine Schutzanlage wie die in Krems gebaut werden.

Die Städte Krems und Passau sind nicht nur durch eine inzwischen 43 Jahre dauernde Partnerschaft verbunden, sondern auch durch die Donau. Eine Art Schicksalsgemeinschaft im Hochwasserfall, der im Jahr 2013 eingetreten ist. Für Passau war es die ultimative Katastrophe. Die bayrische 50.000-Einwohner-Stadt am Zusammenfluss von Donau, Inn und Ilz ging regelrecht unter, der Schaden betrug 250 Millionen Euro.

Delegation aus Passau begutachtete Kremser Vorbild

Seit damals reißen die Diskussionen um den Bau eines Hochwasserschutzes nicht ab, auch angesichts des Erfolges in Krems, wo im selben Jahr die Fluten durch den Hochwasserschutz im Zaum gehalten werden konnten. Deshalb war am Samstag eine hundertköpfige Delegation aus Passau zu Gast, um sich von der Funktionsweise des mobilen Schutzes zu überzeugen. Als erste derartige Anlage an der Donau ging sie 1996 in Betrieb. Sie besteht aus 2.500 Einzelteilen und hat eine Länge von 1,7 Kilometer.

Bisher hat die Anlage die Erwartungen erfüllt, sagte der Kremser Feuerwehrkommandant Gerhard Urschler. „Bei den großen Hochwasserereignissen 2002 und 2013 stand das Wasser an den Wänden zwar fast bis zum oberen Rand, aber beide Male hat der Schutz gehalten und Schäden wurden dadurch verhindert. Dazu kommen aber fast jährlich kleinere Hochwasserereignisse, bei denen der Schutzdamm dann teilweise aufgebaut wird. Vorgeschrieben wäre eine jährliche Aufbauübung, aber die wird ohnehin oft durch den Ernstfall ersetzt. Aufbau und Montage der Elemente wurden den bayrischen Gästen gezeigt“, erklärte Urschler.

Befürworter und Gegner waren da

Die Delegation aus Passau zeigte sich sehr interessiert und sah das System in Krems als ein mögliches Modell für Passau. Dort wird aber noch heftig diskutiert, berichtete der Passauer Oberbürgermeister Jürgen Dupper. „Wir haben einen aus städtebaulichen Gründen sehr umstrittenen Abschnitt an einer lieblichen Flaniermeile in unserer Stadt, und deswegen haben wir uns entschlossen, Bürgerinnen und Bürger, darunter Befürworter und Gegner, ebenso mitzunehmen wie Experten“, sagte Dupper.

„Wir alle schauen uns das in Krems an. Es ist sehr beeindruckend, was Krems in früher Zeit schon gemacht hat und was die Wachau jetzt an Hochwasserschutzmaßnahmen macht und uns schwebt vor, eine ähnliche Mischung - feststehend mit Dämmen und einem mobilen Hochwasserschutz“, so die Überlegungen Duppers. Die geplanten Kosten betragen 40 Millionen Euro.

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