Konjunkturbarometer: Es geht bergauf

Das Konjunkturbarometer der Industriellenvereinigung Niederösterreich (IV NÖ) stieg Ende des vergangenen Jahres weiter an, von 34,1 auf 40,7 Punkte. Dieser Aufschwung könnte laut IV NÖ die ganze erste Jahreshälfte prägen.

Das Konjunkturbarometer ist ein Mittelwert aus der Beurteilung der gegenwärtigen und der zukünftigen Geschäftsentwicklung. Es stieg im vierten Quartal des vergangenen Jahres stark an. Grundlage ist die Umfrage der Industriellenvereinigung. Diesmal nahmen 37 Unternehmen mit 18.107 Beschäftigten teil. Die Mehrheit der Unternehmen gab an, dass sie ihre Situation positiv bewertet und auch optimistisch in die Zukunft blickt.

Kein Unternehmen rechnet mit Verschlechterung

So gehen etwa 23 Prozent der Betriebe von einer steigenden Ertragssituation in sechs Monaten aus, 76 Prozent rechnen immerhin mit gleichbleibenden Erträgen im nächsten halben Jahr. Bei der Geschäftslage in sechs Monaten gehen 13 Prozent von einer Verbesserung aus. Es gibt kein Unternehmen, das mit einer Verschlechterung rechnet.

Konjunkturumfrage Industriellenvereinigung

IV-NÖ

Das Konjunkturbarometer geht nach oben

Salzer fordert Umsetzung der geplanten Reformen

„Der Aufschwung ist erfreulich, doch, wenn wir uns jetzt zurücklehnen, könnten wir im internationalen Wettbewerb wieder schnell den Anschluss verlieren“, so der Präsident der Industriellenvereinigung Niederösterreich, Thomas Salzer. So müssten laut Salzer die im Regierungsprogramm angekündigten Reformen auch umgesetzt werden und weitere Schritte bei der Entbürokratisierung folgen. Salzer forderte zudem, dass die erwartete Föderalismus-Reform eingeleitet werde, um den Standort Niederösterreich gut zu positionieren.

Beim Beschäftigtenstand zeigt das Barometer erstmals wieder deutlich nach oben. Der Großteil der Unternehmen, nämlich fast 70 Prozent, geht von einem gleichbleibenden Beschäftigtenstand in den nächsten drei Monaten aus. 21 Prozent rechnen sogar damit, zusätzliches Personal einstellen zu müssen, während nur zehn Prozent mit Kündigungen rechnen.

Mögliche Maßnahme: Asylwerber ausbilden

Allerdings suchen viele Unternehmen vergeblich nach Personal, erklärte Salzer. Man brauche kurzfristig Arbeitskräfte: „Ein Thema wäre sicher die Frage, wer darf noch in Österreich arbeiten, wer darf hereinkommen. Die zweite Frage ist, wie weit können wir die Menschen, die schon hier sind, und nicht arbeiten, stärker in den Arbeitsmarkt bringen.“ Deshalb wäre es laut Salzer eine mögliche Maßnahme, Asylwerbern den Zugang zum Arbeitsmarkt zu ermöglichen, die dann ausgebildet werden könnten.

Mit einer negativen Entwicklung rechnen die Unternehmen laut aktueller Umfrage bei den Verkaufspreisen. „Diese Zurückhaltung zeigt, dass die Unternehmen einem starken, internationalen Wettbewerb mit einem hohen Preisdruck ausgesetzt sind“, so Salzer.

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