Drei Tote: Suche nach Brandursache

Die Löscharbeiten nach dem Großbrand in Obergänserndorf (Bezirk Korneuburg) sind am Mittwochvormittag abgeschlossen worden. Drei Personen kamen ums Leben. Nun beginnt die Suche nach der Brandursache.

„In der Brandruine flammen immer wieder Glutnester auf, die abgelöscht werden müssen“, sagte Franz Resperger, Sprecher des Landesfeuerwehrkommandos, Mittwochfrüh. Erst gegen 11.00 Uhr, fast 24 Stunden nach der Alarmierung, gab die Feuerwehr schließlich „Brand aus“. Das Feuer in einer Maschinenhalle war am Dienstagnachmittag ausgebrochen und hatte sich rasend schnell auf ein Strohballenlager ausgebreitet. Zwei Erwachsene und ein Jugendlicher kamen in den Flammen ums Leben - mehr dazu in Drei Männer starben bei Großbrand (noe.ORF.at; 13.2.2018).

Großbrand in Obergänserndorf

Die Feuerwehr war stundenlang im Einsatz, um die Brände in den beiden Hallen zu löschen. Die Polizei nahm noch am Abend erste Ermittlungen auf.

Bei den Todesopfern handelt es sich um den Großvater (71), Sohn (43) und Enkel (13) einer Familie aus Obergänserndorf. „Besonders tragisch ist, dass ein Todesopfer Mitglied der Freiwilligen Feuerwehr war. Ich denke, man kann sich vorstellen, welchem psychischen Druck seine Kameraden ausgesetzt waren“, so Resperger. „In den beiden Hallen hatte es mehrere hundert Grad“, weshalb es den Helfern nicht mehr möglich war, die eingeschlossenen Personen zu retten.

Feuerwehrmann auf Anfahrt verunglückt

180 Feuerwehrleute aus 16 Feuerwehren waren mit Wasserwerfern, Drehleitern und Großtanklöschfahrzeugen im Einsatz. „Rund um den Einsatzort gab es keinerlei Wasserentnahmestellen. Die Feuerwehr musste deshalb einen Pendelverkehr einrichten“, so Resperger. Die Maschinenhalle, in der es vor dem Großbrand zu einer Explosion gekommen sein soll, ist 1.000 Quadratmeter groß, die angrenzende Lagerhalle hat nach Angaben des Feuerwehrsprechers eine Fläche von 2.000 Quadratmetern.

Bis Mitternacht sei es gelungen, alle Strohballen aus der Lagerhalle zu bringen. „Eine besonders mühevolle Arbeit, da jeder Ballen einzeln abgelöscht werden musste“, sagte Resperger. Währenddessen könne die Maschinenhalle wegen der Einsturzgefahr noch nicht betreten werden. Am Einsatzort selbst wurde niemand verletzt, „jedoch war ein Feuerwehrmann auf der Anfahrt ins Feuerwehrhaus in einen schweren Unfall verwickelt“, sagte Resperger. Der Mann wurde in einem Auto eingeklemmt und musste mit den Notarztwagen ins Krankenhaus gebracht werden.

Leichen sollen obduziert werden

Experten der Polizei begannen am Mittwochvormittag mit der Suche nach der Brandursache. Ein Ergebnis werde es jedoch frühestens am Freitag geben, hieß es. Parallel dazu sollen die Leichen der getöteten Personen obduziert werden, so Erich Rosenbaum vom Landeskriminalamt. Nach Angaben des Brandermittlers dürften in der Maschinenhalle an die 20 Fahrzeuge abgestellt gewesen sein. „Wir haben alleine neun Traktoren gezählt“, so Rosenbaum.

Gernot Rohrhofer, noe.ORF.at

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