Axel Hütte: Wechsel von Realität und Imagination

„Imperial - Majestic - Magical“: Die Kunsthalle Krems präsentiert bis 10. Juni die erste in Österreich gezeigte umfassende Ausstellung des fotografischen Werks des in Düsseldorf und Berlin lebenden Axel Hütte.

Imperiale Innenräume, majestätische Gebirge und magische Wasserspiegelungen: Diese Motive verweisen laut Axel Hütte auf „konkrete und zugleich rätselhafte Bildwelten, die uns vertraut, aber im Bild fremd erscheinen.“ Sie sollen beim Betrachter „Erinnerungen oder Träume reaktivieren und die Welt als real und zugleich als Imagination erfahrbar machen.“

Spektakulär beginnt die Ausstellung mit alpinen Blicken auf nebelverhangene Hochgebirgslandschaften, deren Grauschleier Strukturen verhüllen und freigeben, aussparen und abstrahieren: keine dokumentarische Reisefotografie eines formidablen „Explorers auf dem Globus“, sagt Kunsthallen-Direktor und Kurator Florian Steininger, sondern strenge formale Kompositionen unter Verwendung subtiler Lichtwerte.

Eine Ausnahme in den sonst meist menschenleeren Aufnahmen bilden etliche Porträts von Künstlerkollegen, darunter Jeff Koons, Albert Oehlen und Katharina Fritsch, die mit Unschärfedetails spielen. Verlassen und ohne Spuren menschlichen Lebens wirken hingegen die Bilder von Hausfluren, Tankstellen, Tiefgaragen und U-Bahn-Stationen aus den 1980er und 1990er Jahren.

Halluzinatorische Vexierbilder

Flirrende Oberflächeneffekte, die auf Spiegelungen beruhen, kommen in großformatigen, impressionistisch anmutenden Tableaus zur Geltung: gleichsam halluzinatorische Vexierbilder, die mit dem verwirrenden Wechselspiel von Tiefe und Fläche agieren. Eigens für Krems entstanden ist Hüttes jüngster Werkblock mit opulenten Ansichten prachtvoller Innenräume u.a. von Stiften, Klöstern und Palästen von Venedig bis Melk unter Verwendung von Glas- und Metallplatten anstelle von Fotopapier. Bisher weitgehend unbekannte Videoarbeiten ergänzen die Personale, die bis 10. Juni in der Kunsthalle Krems zu sehen ist.

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