Winterdienst heuer besonders gefordert

Im langen und teilweise sehr kalten heurigen Winter - mit Tiefstwerten in Scheibbs und Zwettl mit minus 20 Grad - war der Niederösterreichische Straßendienst von 1. Dezember bis 30. März bei seinen Einsätzen besonders gefordert.

In der Landeshauptstadt St. Pölten sei das Thermometer an 17 Tagen nicht über null Grad geklettert, Ende Februar/Anfang März habe es zehn Tage durchgehend keine Pluswerte gegeben. „Das zeigt, dass die Mitarbeiter des Straßendienstes sehr gefordert waren", sagte Mobilitätslandesrat Ludwig Schleritzko (ÖVP) am Montag in St. Pölten vor Journalisten.

74.000 Tonnen Salz und 192.000 Tonnen Splitt

„Mit einem Straßennetz von 13.600 Kilometern an Landesstraßen betreut der Straßendienst ein größeres Streckennetz als die Bundesländer Burgenland, Steiermark und Oberösterreich zusammen“, so Schleritzko.

Auf 6.300 Kilometern wurde Salz eingesetzt (bei einer Mindestfrequenz von mehr als 2.500 Autos pro Tag), auf 7.300 Kilometern Splitt. Das erforderte einen Einsatz von 74.000 Tonnen Salz und 192.000 Tonnen Splitt. Umweltaspekte spielen laut Schleritzko eine wichtige Rolle, denn statt Calciumchlorid werde nur noch umweltfreundliches Kochsalz eingesetzt.

Nach Beendigung des Winterdienstes, bei dem u.a. auch 700 Kilometer Schneewände (das entspricht der Strecke von Bruck an der Leitha nach Bregenz) mit 500.000 und somit alle 33 Meter eingesetzten Schneezeichen betreut werden, gehe es jetzt ums Evaluieren, sagte Straßenbaudirektor Josef Decker. Man kontrolliere Räum- und Streupläne, prüfe Wünsche aus der Bevölkerung, kaufe neue Fahrzeuge und das Streusalz für den nächsten Winter, da dies im Sommer kostengünstiger sei. Gelagert werde es bis dahin in 105 Streusalzsilos und 65 Lagerhallen.

Auch im Sommer rund um die Uhr erreichbar

Für den beginnenden Sommerdienst kündigte Landesrat Schleritzko die erstmalige Einführung einer Sommereinsatzbereitschaft vorerst für ein Jahr an, danach werde evaluiert: „Damit ist die Erreichbarkeit des Straßendienstes rund um die Uhr gewährleistet, um auf Ereignisse wie Vermurungen und Überflutungen infolge von Starkregen, die Beseitigung von Fahrbahnschäden, Ölspuren, verlorenes Ladegut etc. rascher reagieren zu können. Dafür steht pro Straßenmeisterei ein Streckenwart zur Verfügung. Damit zeigen wir einmal mehr, dass bei uns die Sicherheit an vorderster Stelle steht."

Straßenbaudirektor Decker ergänzte, dass eine Rund-um-die-Uhr-Erreichbarkeit und –Einsatzbereitschaft für ein modernes Dienstleistungsunternehmen unumgänglich sei und bezifferte die Zusatzkosten für die 58 Mitarbeiter der Sommerrufbereitschaft mit 250.000 Euro. Insgesamt sind in der Gruppe Straße 3.400 Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen beschäftigt, aufgeteilt auf die Zentrale, die 58 Straßenmeistereien, sieben Brückenmeistereien und acht Straßenbauabteilungen.

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