Von der Nachbarschaftshilfe zur mobilen Pflege

Was vor 40 Jahren mit Nachbarschaftshilfe begonnen hat, ist heute aus dem Alltag nicht mehr wegzudenken - die mobile Hauskrankenpflege der Caritas. Das Jubiläum wurde am Donnerstag in St. Pölten gefeiert.

Bei der Jubiläumsfeier wurde Bilanz gezogen über 40 Jahre Pflege. 1.400 Fragebögen von Caritaskunden wurden ausgewertet. Laut Caritasdirektor Hannes Ziselsberger ist die Zufriedenheit mit der Leistung der Mitarbeiter sehr hoch: „Durch die Kundinnenbefragung haben wir auch herausgefunden, dass 99 Prozent der Kundinnen finden, dass die Mitarbeiter der Caritas gerne pflegen.“

Einsamkeit wird gemindert

86 Prozent zeigen sich den Ergebnissen zufolge mit der Arbeit der mobilen Pflege sehr zufrieden. Die Krankenpflegerin Eva Grohs aus St. Pölten erlebt das auch bei ihren Kunden so: „Die Leute strahlen das auch aus, dass sie sich freuen. Es gibt schwierige Situationen zu bewältigen, jeder bewältigte schwierige Situation ist natürlich dann auch ein Erfolgserlebnis.“

Oft helfen die Pflegerinnen auch, die Einsamkeit alleinstehender Menschen zu mildern. „Da ist so etwas wie die Hauskrankenpflege eine echte Lebensrettung“, sagte Diözesanbischof Klaus Küng, „nicht nur medizinisch, sondern weil da ein Kontakt entsteht und die Menschen auch Zuwendung erfahren.“

Steigender Pflegebedarf: Personal dringend gesucht

Die Nachfrage nach Hauskrankenpflege ist groß, Personal wird dringend gesucht, wandert aber oft in Spitäler ab. „Der Anreiz in die stationäre Pflege zu gehen ist im Moment ganz eindeutig der Gehaltsunterschied zur mobilen Pflege. Aber wir wissen von allen Trägern, dass die mobile Pflege enorm wichtig ist, dass da der Bedarf steigt und dass man sich dadurch auch im System viel Geld sparen kann. Deswegen wird das der Punkt sein, wo wir ansetzen und gemeinsam eine Lösung finden müssen“, sagte Soziallandesrätin Christiane Teschl-Hofmeister (ÖVP).

Männer sind unter den 800 Mitarbeiterinnen deutlich in der Minderheit, 31 sind es derzeit. Die, die sich dafür entscheiden, haben auch gute Argumente, warum. Wie etwa der Fachsozialbetreuer Martin Kubanek: „Man kann wirklich sehr eigenständig arbeiten, in das Umfeld der Menschen eintauchen und viel mitgestalten.“

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