„Einer für alle, alle für einen“ in Winzendorf
Die Spielstätte selbst ist schon ein Ereignis: Der imposante Steinbruch beherbergt im Sommer außerdem traditionsreiche Karl-May-Festspiele, woran ein Western-Dorf im Eingangsbereich erinnert. Die Bühne - mit pittoresk-felsiger Naturkulisse - und der Zuschauerraum sind überdacht, die Sitze weisen bemerkenswerten Komfort auf, die Reihen im großen Saal steigen an wie in einem riesigen Kino.
ORF
Zoe Straub im Kampf gegen das Böse
In diesem doch eindrucksvollen Ambiente also kämpfen D’Artagnan (Christopher Dederichs), Athos (Christoph Apfelbeck), Aramis (Florian Fetterle) und Porthos (Dirk Siebenmorgen) für den König und gegen die intriganten Machenschaften des Kardinals Richelieu (Armin Kahl).
Als Lichtgestalt Constance begeht Zoe Straub ihr Musical-Debüt und sorgt für tragische Romantik, Lisa Antoni verkörpert ihre bösartige Kontrahentin Milady de Winter. Da wird gefochten und auf echten Pferden geritten, geliebt und gestorben, und über allem steht der bekannte Wahlspruch „Einer für alle, alle für einen“.
ORF
Zu den Positiva der Produktion zählt u.a. die zwölfköpfige Musiker-Crew, die unter der Leitung von Lior Kretzer wahrhaftigen Live-Sound beisteuert. Ein bisschen laut wird es manchmal, wenn die Tonanlage gerade übersteuert ist, doch im Allgemeinen funktioniert die Technik inklusive Pyrotechnik und Lichteffekten.
Die Regie von Andreas Gergen setzt auf entsprechende optische Opulenz und natürlich auf Bewegung, was durch die Choreografie von Christine Arthold Unterstützung findet. Pralle Dramatik, schmalzige Balladen zu bisweilen seichten Texten, professionelle Arrangements, ein gelungenes Setting aus Geschichte, Abenteuer und Ausstattung - Musicalherz, was willst du mehr?
APA/Ewald Baringer