Geschäftsleute beklagen immer mehr Bettler

In St. Pölten beklagen Geschäftsleute, dass immer mehr Bettler in der Innenstadt unterwegs seien und Kunden belästigen würden. Laut Polizei gebe es keine nennenswerten Zwischenfälle. ÖVP und FPÖ fordern ein Bettelverbot.

Nach Angaben der St. Pöltner Geschäftsfrau Ingeborg Stoll seien seit etwa einem Jahr immer mehr Bettler in der Innenstadt unterwegs. „Die Leute können nicht einmal mehr einkaufen oder spazieren gehen und in die Auslagen schauen, weil sie massiv gejagt werden“, so Stoll. „Das ist ein Wettrennen zwischen Spaziergängern, Einkäufern und Bettlern.“

Unauffällige Bettler bei Lokalaugenschein

Beim Lokalaugenschein von noe.ORF.at am Donnerstag patroullierte die Polizei durch die Innenstadt. Es waren zwar Bettler zu sehen, diese aber verhielten sich unauffällig. Fotos, die die Gratis-Zeitung „Heute“ veröffentlichte, zeigen, wie eine Familie in einer Grageneinfahrt ihr Nachtquartier aufschlägt. In der Klostergasse übernachteten sechs Erwachsene und ein Kind. Eingewickelt in Schlafsäcke und Decken verbrachten sie die Nacht im Freien.

tler St. Pölten

heute / Lielacher

Dieses Foto hat die Gratis-Zeitung „Heute“ veröffentlicht

ÖVP und FPÖ sehen in St. Pölten Handlungsbedarf und fordern ein sektorales Bettelverbot. Ein derartiges Verbot gibt es derzeit etwa in in Ybbs an der Donau (Bezirk Melk) oder Krems. Bei der Stadt St. Pölten heißt es dazu, dass ein sektorales Bettelverbot das Problem nicht lösen, sondern nur verlagern würde. In St. Pölten gebe es außerdem nicht mehr Bettler als in vergleichbaren Städten.

Links: