Junge Lebensretter messen sich in Pöggstall

In Pöggstall (Bezirk Melk) fanden in dieser Woche die Landesbewerbe der Niederösterreichischen Rotkreuz-Jugend statt. Knapp 400 Kinder und Jugendliche nahmen daran teil, die Jüngsten waren erst sechs Jahre alt.

Eine Schnittwunde, ein Wespenstich oder ein Verkehrsunfall: Der Rotkreuz-Nachwuchs soll für alle Notfälle gewappnet sein. Wenn es nach Anna Neuninger geht, ist man fast nie zu jung, um sich Wissen rund um das Thema Erste Hilfe anzueignen. Neuninger ist als Landesjugendreferentin beim Roten Kreuz seit vielen Jahren in der Jugendbetreuung tätig und weiß, dass die Jüngsten sogar rascher handeln als so manche Erwachsenen. „Je älter sie werden, umso nervöser werden sie beim Helfen. Diese Nervosität ist bei den Kleinen ganz weg“, erklärt sie.

Motto des Landesjugendlagers: „Miteinander leben“

Auch heuer ist Anna Neuninger wieder beim Rotkreuz-Jugendlager dabei - und mit ihr 387 Kinder und Jugendliche aus ganz Niederösterreich sowie 172 Betreuerinnen und Betreuer. „Miteinander leben“ ist das Motto des diesjährigen Landesjugendlagers. „Jeder und jede von uns trägt einen wesentlichen Teil zum gesellschaftlichen Miteinander bei. Wir alle haben Talente. Wenn wir sie gemeinsam sinnvoll und auf eine menschliche Art und Weise einsetzen, können wir die Welt zu der machen, die wir gerne hätten“, sind sich die Campleiterinnen Anna Neuninger und Daniela Koller vom Landesjugendservice einig.

Rotes Kreuz Jugendlager Pöggstall

ORF

Auf dem Programm des Jugendlagers „stehen neben einer Rätselrallye durch den Ort und spannende Kreativ-Workshops auch ein Kinoabend und eine Lagerdisco, bei der auch am letzten Abend noch einmal ordentlich gefeiert wird“, heißt es auf der Website des Roten Kreuzes. Bei den Workshops soll der Kreativität der Kinder keine Grenzen gesetzt werden, so gibt es zum Beispiel auf der Künstlerstraße am Lagergelände Mal- und Bastelstationen.

„Anhand von Teambewerben und Sozialworkshops lernen die Kinder mehr über Teamgeist und soziales Bewusstsein und können sich so verschiedensten Herausforderungen stellen“, so Daniela Koller. Übernachtet wird in einer eigens für das Jugendlager errichteten Zeltstadt und natürlich wird auch für Verköstigung durch die eigene Feldküche gesorgt.

Höhepunkt des Lagers sind die Bewerbe, bei denen die Teilnehmer zeigen, über welches Erste-Hilfe-Wissen sie verfügen. Die ältesten sind 18 Jahre alt, die jüngsten erst sechs. Beim Bewerb gilt es mehrere Stationen zu meistern, bei denen abwechselnd theoretisches und praktisches Wissen gefragt sind, aber auch Spiele und Spaß am Programm stehen. Neben Einzelstationen gibt es heuer auch erstmals einen Teambewerb, bei dem die Talente jedes Teammitglieds so eingesetzt werden, dass das gemeinsame Ziel so schnell und effizient wie möglich erreicht werden kann.

Rotes Kreuz Jugendlager Pöggstall

ORF

Schmoll: „Jugendarbeit ist Zukunftsarbeit“

Beim Roten Kreuz Niederösterreich wird seit 40 Jahren Jugendarbeit betrieben. "Das Jugendlager ist ein Ort, wo Kinder neben Action, Spiele und Spaß auch wichtige Grundlagen in Erste Hilfe vorzeigen und aktiv miterleben was Teamgeist und Zivilcourage bedeutet“, erklärt Josef Schmoll, Präsident des Roten Kreuzes Niederösterreich. Für Schmoll ist es eine gute Möglichkeit, um später die Zahl der Ehrenamtlichen halten oder steigern zu können. „Jugendarbeit ist Zukunftsarbeit“, sagt er.

Beim Jugendlager in Pöggstall fühlt sich Schmoll an seine Zeit der bei Feuerwehrjugend zurückerinnert: „Es ist einfach schön, als Kind gemeinsam etwas zu bewegen. Ich kann die Freude der Teilnehmer hier sehr gut nachvollziehen“.

Links: