Wachstum in Osteuropa sorgt für Exportboom

Im Vorjahr haben die Exporte gegenüber 2016 um 8,8 Prozent zugelegt. Punkten konnten die heimischen Unternehmen vor allem auf den osteuropäischen Märkten. Im Bundesländervergleich reicht das für Platz zwei.

Im Jahr 2017 wurden Waren im Wert von 21,8 Milliarden Euro von Niederösterreich aus in die ganze Welt geliefert. Exportland Nummer eins ist mit großem Abstand nach wie vor Deutschland. Dorthin wird fast ein Drittel aller Exportgüter verkauft. Auf Platz zwei folgt Tschechien, auf Platz drei Italien.

Stapler und Container

APA/EPA/Franck Robichon

Starke Zuwächse im Export gab es im vergangenen Jahr vor allem in Osteuropa. Der Umsatz in Ungarn konnte um 20,3 Prozent gesteigert werden, in Polen um 17 Prozent und in Tschechien um 11,4 Prozent. Die heimische Wirtschaft profitiere stark vom Wachstum in Osteuropa über vier Prozent, sagt Wirtschaftslandesrätin Petra Bohuslav. Sie führt die positive Entwicklung aber auch auf die Internationalisierungsstrategie Niederösterreichs zurück.

Arabische Staaten als Wachstumsmärkte

Große Zuwächse im Export gab es 2017 auch in Ländern außerhalb der EU. Fast 55 Prozent mehr Export verzeichneten niederösterreichische Unternehmen in den Vereinigten Arabischen Emiraten, ein Plus von 26 Prozent in Serbien und 25 Prozent Wachstum in Katar.

In Ländern, die ein angespanntes Verhältnis zur Europäischen Union haben, spiegelt sich das auch in der Exportbilanz wider. „Die Handelsbeziehungen mit den USA sind von einem sehr hohen Niveau ausgehend leicht rückläufig. Hier könnten erste Auswirkungen der America-First-Politik von Präsident Donald Trump zu erkennen sein, die zu großer Verunsicherung führt,“ erklärt Wirtschaftslandesrätin Petra Bohuslav (ÖVP).

Handelseinbußen in der Türkei und Großbritannien

Die Präsidentin der Wirtschaftskammer Niederösterreich, Sonja Zwazl, ergänzt, dass die sehr angespannten Beziehungen zwischen der EU und der Türkei in der Exportbilanz deutlich erkennbar seien. Die Exporte seien hier um 18 Prozent eingebrochen. Thomas Salzer, der Präsident der Industriellenvereinigung Niederösterreich, verweist auf den bevorstehenden Brexit Großbritanniens. Er habe im Vorjahr zu einem leichten Rückgang im Export geführt und man erwarte sich auch heuer keine Dynamik in diesem Bereich, erläutert Salzer.

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