Betrüger locken mit angeblichen Lotto-Gewinnen

Landeskriminalamt und Arbeiterkammer warnen vor Betrügern, die ihren Opfern mit vermeintlichen Lotto-Gewinnen derzeit mehrere tausend Euro an Bargeld herauslocken. In Niederösterreich seien bereits mehrere Fälle bekannt.

Laut Arbeiterkammer (AKNÖ) und Landeskriminalamt haben es die Betrüger hauptsächlich auf Senioren abgesehen. Dabei kontaktieren sie ihre Opfer entweder per Telefon oder per E-Mail und stellen ihnen einen Lotteriegewinn von fast 100.000 Euro in Aussicht. Um ihre Glaubwürdigkeit zu unterstreichen, geben sie eine Firma namens EuroMillions an, die ihren Sitz in Deutschland haben soll.

Opfer sollen Haftpflichtversicherung abschießen

Um an den Gewinn zu kommen, werden die Opfer aufgefordert, für den Geldtransport eine Haftpflichtversicherung abzuschließen, wobei der Versicherungsbetrag auf ein türkisches Konto zu überweisen sei. Zur Untermauerung der Echtheit des Gewinnes werden den Opfern falsche Gewinnbescheide und Versicherungsurkunden per E-Mail übermittelt. „Den Opfern wird mitgeteilt, dass der Gewinn an die Geld- und Werttransportfirma SPT-Transport übergeben wurde. Um den Gewinn zu erhalten, sei lediglich eine einmalige Transport-Haftpflichtversicherung von 194 Euro auf ein türkisches Konto zu überweisen“, berichtete AK-Konsumentenschützer Manfred Neubauer.

Der angebliche Gewinn beträgt demnach zunächst 97.000 Euro. Nach dem Erstkontakt soll sich jedoch ein weiterer Mitarbeiter der vermeintlichen Lotteriegesellschaft melden, der einem mitteilt, dass der Gewinn tatsächlich das Zehnfache - also 970.000 Euro - betragen würde und sich der erste Anrufer leider bei der Höhe geirrt hätte. In weiterer Folge wird man von einem Mitarbeiter einer sogenannten Werttransportfirma kontaktiert. Dieser versucht dann die Opfer zur Überweisung von weiteren 873 Euro zu überreden, da sich die Haftpflichtversicherung wegen der höheren Gewinnsumme ebenfalls erhöhe.

Fälle sollen umgehend angezeigt werden

„Solange es ihnen möglich ist, versuchen die Täter, von den Opfern immer wieder mit Versprechen aller Art weitere Geldüberweisungen aufzuschwatzen“, heißt es in der Aussendung von Landeskriminalamt und AKNÖ. Man sollte keinesfalls auf die Anrufe eingehen, sondern unverzüglich die nächste Polizeidienststelle unter der Telefonnummer 059-133 kontaktieren und Anzeige erstatten.