„Sommer“ sorgt für leere Freibäder

Wind, Regen, Gewitter und eher milde Temperaturen – der Sommer 2018 hält nicht, was das Frühjahr versprochen hat. Der Sommer präsentiert sich eher durchwachsen, das spüren auch die Betreiber von Frei- und Strandbädern im Land.

Im Strandbad Pressbaum (Bezirk St. Pölten), erst heuer neu eröffnet, tummeln sich am Samstagvormittag ein paar Familien mit kleinen Kindern, wenige ambitionierte Schwimmer ziehen unermüdlich ihre Bahnen im Schwimmbecken. Es ist bewölkt und schwül, von einem richtigen Sommertag mit 30 Grad im Schatten kann nicht die Rede sein. „Wir hatten jetzt zwei, drei Sommertage in der vergangenen Woche“ so der Bademeister.

„Seit Juni ist es durchwegs unbeständig“

„Da waren schon viele bei uns im Bad. Aber seit Juni ist es durchwegs unbeständig, da kommen die Leute einfach nicht.“ Das Strandbad bietet ein sogenanntes Frühschwimmen an und öffnet montags bis freitags schon um 7.00 Uhr seine Pforten. Das würde gut angenommen, so der Bademeister, und zwar von all jenen, die schon frühmorgens Schwimmsport betreiben möchten. Familien blieben bei dem unsicheren Wetter allerdings immer öfter aus.

Bad Pressbaum

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Strandbad in Pressbaum

Schauplatzwechsel in die Wachau, ins Kuenringer Bad in Dürnstein (Bezirk Krems), ein Naturschwimmbad. Auf dem Gelände befindet sich ein Schwimmteich, der natürlich gereinigt wird, mit Kleinkinder-, Nichtschwimmer- und Schwimmerbereich. Auf der Wiese direkt neben dem Teich haben sich einige Stammgäste niedergelassen, wie Peter Radl, der zuständige Stadtrat für das Schwimmbad, erzählte, der auch für die Erhaltung des Bades verantwortlich ist. „Die Stammgäste kommen immer, da muss das Wetter nicht ideal sein“, so Peter Redl (SPÖ).

„Wir hoffen auf einen guten Wetterbericht“

Im sonst so gut besuchten Bad direkt an der Donau, mit Blick auf die Ruine, tut sich an diesem Wochenende nicht viel. Ein paar Jugendliche essen im Badbuffet zu Mittag, wenige Schwimmer genießen das fehlende Getümmel im kühlen Nass. Schwere Gewitter wurden vorhergesagt, das würde viele abschrecken, sagte Redl. „Der Wetterbericht macht uns da oft einen Strich durch die Rechnung. Wenn Regen angesagt wird, der dann gar nicht kommt, bleiben die Badegäste trotzdem aus“, klagte er.

Bad Dürnstein

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Kuenringer Bad in Dürnstein

Im Vergleich zum vorigen Jahr gebe es zumindest einen Gästeeinbruch von 50 Prozent, auf Grund des unbeständigen Wetters und der eher gedämpften Temperaturen. Was da noch helfe? „Viele Tage, an denen es 30 Grad und mehr hat sowie strahlender Sonnenschein“, sagt der Stadtrat, "und gute Wetterberichte, damit die Leute dann auch wirklich kommen“, meinte er lachend.

„Wir bräuchten ein paar richtige Sommerwochen“

Auch im City Splash in St. Pölten, ein großes und auch beliebtes Freibad für die Landeshauptstädter, gab es am Samstag für die Bademeister und Buffetbetreiber nicht viel zu tun. Die Becken waren weitgehend leer, obwohl die Sonne da und dort recht kräftig durchblitzte und sofort für recht sommerliche Temperaturen sorgte. „Es ist einfach zu unbeständig", schilderte Bademeister Werner Bavaroncits.

Bad City Splash Sankt Pölten

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City Splash in St. Pölten

„Im Mai war es wunderbar, nur im Mai geht eben kaum jemand ins Freibad. Die Kinder haben noch Schule und außerdem sind die Leute da noch im Frühlingsmodus, da will noch niemand baden.“ Seit Juni allerdings sei das Wetter durchwachsen und nicht stabil. „Wir bräuchten ein paar richtige Sommerwochen und dass es wirklich ein paar Tage durchgehend heiß ist. Ich glaube schon, dass im Vergleich zum letzten Jahr deutlich weniger Leute zu uns kommen“, so der Bademeister im City Splash.

Zahlen und Statistiken für diesen Badesommer gibt es derzeit freilich noch nicht. Die Saison dauert noch einige Wochen an, der Sommer ist noch längst nicht zu Ende. Trotzdem sind für die Bäderbetreiber im Land schon viele wertvolle Besucherwochen ins Land gezogen und das recht karg, so der Tenor in vielen Bädern. So wünschenswert ein paar heiße und sonnige Wochen für die Freibäder im Land sind, so ernüchternd ist dagegen der Wetterbericht. Auch für die nächsten Tage wird wechselhaftes und unbeständiges Wetter vorhergesagt.

Barbara Tschandl, noe.ORF.at