Exotische Früchte „made in Niederösterreich“
Schon bald könnten exotische Früchte „made in Niederösterreich“ Mangos aus Thailand und Melonen aus Spanien ablösen. Viele Bauern machen sich die immer milderen Temperaturen in Niederösterreich zunutze und bauen als Alternative zu Getreide und Mais exotisches Obst und Gemüse an.
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Familie Hummel aus Loosdorf setzt etwa auf Physalis, Gojibeeren und Kiwis. „Unsere Minikiwis sind schon sehr alte Gehölze und können sich dadurch in so trockenen Sommermonaten wie heuer durch ihr tiefes Wurzelsystem das Wasser aus den tieferen Bodenschichten holen und deswegen auch längere Trockenperioden gut überstehen“, erklärte Katharina Schödl-Hummel.
Melonen und Reis auf dem heimischen Acker
In Mannsdorf im Marchfeld (Bezirk Gänserndorf) werden heimische Melonen produziert. „Wir lassen die Melonen bis zur Vollreife am Acker, damit sie wirklich ausreifen und süß schmecken und die Sonne bis zum Schluss aufnehmen können“, so Melonenbäuerin Bettina Mayer. Doch nicht nur Obst, das man eher aus fernen Ländern kennt, hält Einzug in die heimische Landwirtschaft, sondern auch ein besonderes Korn. In Gerasdorf (Bezirk Korneuburg) wird Reis angebaut.
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Landwirtschaftskammer sieht keinen Trend
Reis und Melonen statt Getreide und Weintrauben - eine Entwicklung, die in der Landwirtschaft zum Trend werden könnte? Der Präsident der Landwirtschaftskammer Niederösterreich, Hermann Schultes, sieht das nicht so. „Der Klimawandel hat zur Folge, dass es zwar früher los geht im Frühjahr, aber die Spätfröste kommen trotzdem. Und wenn jemand etwas findet, um mit diesem Risiko umzugehen, dann soll er das machen, aber das sind nicht viele“, so Schultes. Vielmehr würde man etwa Sommer- durch Wintergerste ersetzen oder auf andere Getreidesorten umsteigen.
Links:
- Weinlese so früh wie selten zuvor gestartet (noe.ORF.at; 10.8.2018)
- Schlechte Getreideernte wegen der Dürre (noe.ORF.at; 6.8.2018)