Freie Trauungen liegen im Trend

Der 18.8.2018 ist ein begehrtes Hochzeitsdatum. Die Standesämter sind zum Teil seit Jahren ausgebucht. Weil die Romantik für viele Brautpaare am Standesamt zu kurz kommt, geht der Trend zu Freien Trauungen.

Nicht nur das Hochzeitsdatum, auch die Zeremonie selbst soll unverwechselbar und unvergesslich bleiben. Ob auf dem Motorboot, am Berggipfel oder im Weingarten, viele wollen sich das Ja-Wort unter freiem Himmel geben.

„Braut hat mit nassen Füssen geheiratet“

„Geht nicht, gibt es nicht“, sagt Sonja Thyri aus Dürnstein in der Wachau. Sie war früher Standesbeamtin und führt nun Freie Trauungen durch. „Die Brautleute wollen ihre persönliche Lebensgeschichte, ihre Wünsche oder Träume in der Hochzeitszeremonie ausdrücken“, sagt die 43-jährige.

Freie Trauungen Hochzeiten

Sonja Thyri

Sonja Thyri: „Große Gefühle und Emotionen machen heutzutage für viele Brautpaare die perfekte Hochzeit aus“

„Einmal wollte die Braut keine hohen Schuhe anziehen und wollte eine Trauung nach ihrem Geschmack. Deshalb hat sie barfuß in einem kleinen Bach mit wunderbarem Bergpanorama geheiratet“, erzählt Sonja Thyri über die vielen Wünsche und Vorstellungen, die an sie herangetragen werden. So hat auch schon einmal der Familienhund, ein Dobermann, die Ringe mit einer roten Schleife auf den Rücken gebunden bekommen. Die Ringe seien rechtzeitig zum Ja-Wort zum Brautpaar gebracht, erzählt Thyri.

Individualität ist bei Hochzeiten wichtig

Große Gefühle und Emotionen machen heutzutage für viele Brautpaare die perfekte Hochzeit aus, sagt Sonja Thyri. Der Trend geht eindeutig dazu, dass alles im Detail geplant und nichts dem Zufall überlassen wird. Die Formalitäten erledigt das Brautpaar am Standesamt. Die Zeremonie selbst läuft dann nach den persönlichen Wünschen von Braut und Bräutigam ab. „Bei der Freien Trauung ist so gut wie alles möglich“, sagt die 43-Jährige. Die perfekte Hochzeit findet somit für viele Brautpaare nicht mehr am Standesamt statt.

Am 18.8.2018 wird Sonja Thyri im Weingarten stehen und ein Brautpaar unter freiem Himmel nach dem Ja-Wort fragen. „Jede Hochzeit geht mir unter die Haut. Es ist ein besonderer Moment. Denn ich und der Fotograf sind die ersten, die dieses besondere Funkeln und die Tränen in den Augen des Brautpaares nach dem Ja-Wort sehen“, sagt Thyri.

Birgit Brunner, noe.ORF.at