Viele Gemeinden verzichten auf Glyphosat

Das Unkrautvernichtungsmittel Glyphosat steht in Verdacht, Krebs auszulösen. Deshalb verzichten immer mehr Gemeinden auf den Einsatz derartiger Mittel auf öffentlichen Grünflächen. Niederösterreich nimmt hier den Spitzenplatz ein.

Mehr als die Hälfte der 573 niederösterreichischen Gemeinden verzichtet mittlerweile freiwillig auf den Einsatz von chemisch-synthetischen Unkrautvernichtungsmitteln. Die Gemeinden betreuen neben Grünstreifen und Rasenflächen ja auch zahlreiche Parks oder Wälder und somit relativ große Grünflächen.

In Niederösterreich haben sich mittlerweile exakt 289 Gemeinden dazu bekannt, keine Pestizide mehr auf ihren Grünflächen einzusetzen. Die ökologischen Alternativen sind zwar etwas aufwändiger, aber vielfältig. Neben der mechanischen Unkrautentfernung, also dem Jäten, kann Unkraut auch mit heißem Wasser oder Dampf entfernt werden. Außerdem können Flächen, die man unkrautfrei halten möchte, mit Kies oder Rindenmulch abdecken. Auch beim Anpflanzen kann man schon auf Mischkulturen achten, die helfen, das Wachstum unerwünschter Beikräuter zu reduzieren.

Dahlienbeet

ORF

Stauden und Sträucher benötigen meist weniger Pflege und verdrängen durch ihr üppiges Wachstum unerwünschte Beikräuter

Ökologisch gepflegter Grünraum ist pflegeleichter

Das Projekt „Pestizidfreie Gemeinden“ des NÖ Gemeindebundes und der Aktion „Natur im Garten“ läuft seit drei Jahren. Die pestizidfreien Gemeinden bilden ihre Gemeindearbeiter speziell in Schulungen aus, um sie für Themen wie natürliche Kreisläufe oder die Vorteile heimischer Stauden und Bäume zu sensibilisieren. Die ökologische Bewirtschaftung bringt auch wirtschaftliche Vorteile, denn derart angelegter Grünraum benötigt in der Regel weniger Pflege, das wiederum spart Kosten.

Eine Gegenüberstellung auf der Homepage der Umweltorganisation Greenpeace zeigt übrigens, dass Niederösterreich im Bundesländervergleich übrigens am Besten abschneidet: Österreichweit verzichten derzeit knapp 600 Gemeinden auf Pestizide, mit 289 Gemeinden entfällt fast die Hälfte davon auf niederösterreichische Gemeinden.

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