Strahlentherapie-Forschungsgipfel in Grafenegg

Auf Initiative des Krebsforschungs- und Behandlungszentrums MedAustron in Wiener Neustadt findet Anfang September ein Ionentherapie-Forschungsgipfel in Grafenegg (Bezirk Krems) statt. Weltweit anerkannte Experten sind geladen.

Als einen „Meilenstein in der Wissenschaft und Forschung und in der Ionentherapie“ bezeichnete Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) das „World Forum on Particle Therapy“, das von 30. August bis 2. September auf Schloss Grafenegg stattfindet. Auf Initiative von MedAustron in Wiener Neustadt und in Zusammenarbeit mit dem MD Anderson Cancer Center (Houston), eines der führenden Krebsbehandlungszentren in den USA, kommen in Grafenegg weltweit führende Köpfe auf dem Gebiet der Ionentherapie zusammen.

24 Bestrahlungen pro Tag in Wiener Neustadt

Die Experten werden in Grafenegg darüber diskutieren, welchen Beitrag die Ionentherapie künftig in der Heilung von Krebspatienten leisten kann und soll, wo Forschungsschwerpunkte gesetzt und welche Herausforderungen gemeistert werden müssen. „MedAustron als Leuchtturmprojekt in der Wissenschaft und Forschung ist es damit gelungen, die Leiterinnen und Leiter aller wichtigen Zentren zu versammeln und nach Niederösterreich zu holen“, so Mikl-Leitner.

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Das Krebsforschungs- und Behandlungzentrum MedAustron hat Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus 18 Nationen

180 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter würden in Wiener Neustadt für „fachliche und sachliche Kompetenz sorgen“. Die Internationalität dieses Zentrums zeige sich auch an Kooperationen wie beispielweise mit der Europäischen Organisation für Kernforschung CERN. Im MedAustron werden derzeit durchschnittlich 24 Bestrahlungen pro Tag durchgeführt. Seit Beginn des Patientenbetriebes wurden bereits 5.870 Einzelbestrahlungen verabreicht. „Für Patienten, die bei einem österreichischen Sozialversicherungsträger versichert sind und an einer Tumorerkrankung leiden, die von der Vereinbarung mit dem Hauptverband erfasst ist, werden die Behandlungskosten zur Gänze von den Sozialversicherungsträgern übernommen.“

Für den Aufsichtsratsvorsitzenden von MedAustron, den Wiener Neustädter Bürgermeister Klaus Schneeberger (ÖVP), war MedAustron von Beginn an als Zentrum für Wissenschaft und Forschung auf Spitzenniveau konzipiert. Diese wissenschaftliche Komponente sei ein wesentliches Alleinstellungsmerkmal gegenüber anderen Zentren. Zudem löse laut einer Studie die Errichtung und der Betrieb von MedAustron eine Wertschöpfung von 457 Millionen Euro in Niederösterreich aus und sorge für wirtschaftliche Impulse in der Stadt und in der Region, so Schneeberger.

MedAustron Klaus Schneeberger Johanna Mikl Leitner Eugen Hug Alfred Zens

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MedAustron-Aufsichtsratsvorsitzender Klaus Schneeberger, Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner, Eugen B. Hug, Ärztlicher Direktor MedAustron und Geschäftsführer Alfred Zens bei der Pressekonferenz bei MedAustron (v.l.)

Sehr geringe Nebenwirkungsquote bei Behandlungen

Eine erste Zwischenbilanz nach 18 Monaten „Routinebetrieb“ zog am Mittwoch auch der ärztliche Direktor, Eugen B. Hug. Besonders erfreulich ist laut Hug, dass es bei den Behandlungen im MedAustron eine „extrem niedrige Nebenwirkungsquote“ gibt. Das sei auch der Grund, weshalb sehr viele Kinder mit Tumoren in Wiener Neustadt behandelt werden. Konkrete Aussagen über Heilungschancen könne man jetzt aber noch nicht treffen. „Es ist zu früh, um über Heilungschancen zu reden“, so Hug.

Der ärztliche Direktor zeigte sich zudem zuversichtlich für das internationale Forum in Grafenegg, das vor allem das Ziel habe, Forschungsaktivitäten in der Ionentherapie zu bündeln. Etwa 50 geladene und weltweit anerkannte Experten und Entscheidungsträger würden hier diskutieren und sich mit einer Reihe von Fragestellungen „zu dieser hochspezialisierten Medizin“ auseinandersetzen.

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