Ballon-WM lockte Tausende ins Waldviertel

Ohne österreichische Medaille endete die 23. Weltmeisterschaft der Heißluftballonfahrer in Groß-Siegharts (Bezirk Waidhofen an der Thaya). Die Veranstalter waren dennoch zufrieden, wurde die WM doch von tausenden Fans besucht.

Vor allem der Höhepunkt der Weltmeisterschaft, die „Nacht der Ballone“, erwies sich als echter Zuschauermagnet. Das Showprogramm, bei dem die Gefährte nach Einbruch der Dunkelheit hell erleuchtet werden, ließ das Eventgelände in Groß-Siegharts mit über 10.000 Besuchern aus allen Nähten platzen. „Trotz der unsicheren Wetterlage sind wir an die Grenzen der Infrastruktur gestoßen. Das Schöne ist, dass wir sowohl von unseren internationalen Gästen als auch der Bevölkerung nur positives Feedback bekommen haben“, freute sich Organisator Christoph Fraisl.

Heißluftballon WM Ergebnis 2018

Andreas Biedermann

Die Nacht der Ballone war das Highlight der Weltmeisterschaft

An allen Veranstaltungstagen zusammen waren sogar etwa 25.000 Ballon-Fans im Waldviertel zu Gast. Nicht nur die Veranstalter, auch in der Region rechnet man deshalb damit, dass die Weltmeisterschaft punkto Wertschöpfung ihre Spuren hinterlassen wird. Neben dem Publikum durfte Groß-Siegharts allein durch die anwesenden Teams zwei Wochen lang etwa 1.000 Gäste begrüßen.

Sportlich gab es noch Luft nach oben

Nicht nach Wunsch verlief die Heim-WM für Österreichs Ballonfahrer um Staatsmeister Daniel Kusternigg. Schon nach den ersten Wettfahrten zeichnete sich ab, dass es für einen Platz in der Weltspitze nicht reichen wird. Der Steirer Helmut Pöttler landete als bester Österreicher auf Rang 14.

„Mein Ziel war ein Platz in den Top 20 und ohne ein paar unnötige taktische Fehler wäre auch mehr möglich gewesen. Nachdem ich aber den Titelverteidiger und auch die starken Japaner hinter mir gelassen habe, bin ich mit der fahrerischen Leistung trotzdem sehr zufrieden.“

Heißluftballon WM Ergebnis 2018

Andreas Biedermann

Der Steirer Helmut Pöttler kam als einziger Österreicher in die Top 20

Den Sieg sicherte sich der junge Brite Dominic Bareford, der nach Gold bei der Junioren-WM 2014 zum ersten Mal auch in der allgemeinen Klasse triumphieren konnte und sich damit auch selbst überraschte. „Groß-Siegharts ist ein wirklich toller Ort für den Ballonsport mit herausfordernden Bedingungen in der Luft. Dass ich mich ausgerechnet hier durchgesetzt habe, muss ich erst sacken lassen“, schilderte Bareford.

Spannung bis zur letzten Wettfahrt

Immerhin war für den Sieg eine fulminante Aufholjagd in der letzten Wettfahrt notwendig. Der 25-Jährige krönte sich jedenfalls zu einem der jüngsten Weltmeister in der Geschichte dieser spektakulären Sportart. Bareford setzte sich im Finale gegen den Schweizer Stefan Zeberli durch, der das Feld bis knapp vor Ende des Bewerbs mit bemerkenswert konstanten Resultaten anführte. Sergey Latypov aus Russland sicherte sich den dritten Rang.

Heißluftballon WM Ergebnis 2018

Andreas Biedermann

Weltmeister Bareford durfte sich am Ende über einen knappen Sieg freuen

Der nächste internationale Höhepunkt für die Heißluftballonfahrer steigt kommendes Jahr mit der Europameisterschaft auf Mallorca (Spanien). 2020 bietet sich die nächste Chance auf eine WM-Medaille in Slowenien. Bis dahin stehen bei Daniel Kusternigg und Co. viele gemeinsame Lehrgänge auf dem Programm, um das Niveau des heimischen Ballonsports weiter anzuheben.

Christoph Gregorites, noe.ORF.at

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