Sexuelle Übergriffe auf Kinder: Sechs Jahre Haft

Wegen jahrzehntelanger sexueller Übergriffe auf Unmündige ist ein 57-jähriger Mann am Mittwoch am Landesgericht St. Pölten zu sechs Jahren Haft verurteilt worden. Das Urteil ist nicht rechtskräftig.

Dem Mann aus dem Bezirk Amstetten wurden Übergriffe auf neun Opfer, darunter zwei Töchter und eine Enkelin, zwischen dem Jahr 1990 und Weihnachten 2017 vorgeworfen. Der Mostviertler wurde unter anderem wegen schweren sexuellen Missbrauchs von Unmündigen und Vergehen nach dem Waffengesetz verurteilt.

Der 57-Jährige habe sich „zum Schluss im Wesentlichen vollinhaltlich geständig gezeigt“, sagte die Richterin. Der Anklagepunkt der versuchten Vergewaltigung fiel weg, da nicht angenommen wurde, dass der Mann Gewalt angewendet habe.

Geständnis wirkte sich mildern aus

Bei einem Strafrahmen von einem bis zehn Jahren wirkten sich das Geständnis, der bisher ordentliche Lebenswandel und der Umstand, dass es teilweise beim Versuch geblieben war, mildernd aus. Erschwerend waren die Vielzahl an Verbrechen und Vergehen, der lange Tatzeitraum sowie die Vielzahl an Opfern. Die Vorhaft seit 25. Jänner werde angerechnet, sagte die Richterin.

Vier Opfern wurden als Privatbeteiligten je 1.000 Euro zugesprochen. Verteidiger Johannes Riedl und Staatsanwalt Karl Wurzer erbaten jeweils drei Tage Bedenkzeit, das Urteil ist damit nicht rechtskräftig. Die Vorwürfe wurden Anfang des Jahres bekannt, daraufhin wurde der ehemalige SPÖ-Gemeinderat aus der Partei ausgeschlossen.