Schul-Sozialarbeit: SPÖ will Beitrag von Bund

Sozialarbeiter in Schulen unterstützen Schülerinnen und Schüler bei Herausforderungen abseits des Lernstoffs. Finanziert werden sie vom Land und den Gemeinden. Künftig solle auch der Bund etwas beisteuern, fordert die SPÖ Niederösterreich.

Mobbing, familiäre Krisen oder kulturelle Schwierigkeiten – die Herausforderungen für Schulen abseits des Lehrstoffs sind groß. Niederösterreichweit sind derzeit an etwa 100 Schulen externe Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeiter im Einsatz. Sie beraten Kinder und Jugendliche vom Volksschulalter bis zur Matura bei Schulproblemen, familiären Schwierigkeiten und anderen Sorgen. Die zuständige Landesrätin Ulrike Königsberger-Ludwig (SPÖ) fordert dafür nun zusätzlich finanzielle Unterstützung vom Bund.

Die Leistungen der Sozialarbeiter würden bewusst durch schulfremdes Fachpersonal abgedeckt, so Königsberger-Ludwig anlässlich einer Pressekonferenz am Montag. Dadurch bekämen Kinder und Jugendliche ein neutrales Hilfsangebot. Kritik äußerte sie an der Finanzierung, die derzeit vom Land und den schulerhaltenden Gemeinden zu bewerkstelligen sei. „Auch der Bund hat hier eigentlich seine Pflicht zu tun, um nicht nur sanktionierend, sondern auch unterstützend und präventiv mitzuarbeiten“, appellierte Königsberger-Ludwig. Der Bund als Schulerhalter von Bundesschulen beteilige sich nach Angaben der Landesrätin nicht an Kosten für die Sozialarbeit.

Nachfrage nach Sozialarbeit steigt

Die Themenbreite der Kinder und Jugendlichen, die Sozialarbeit in Anspruch nehmen, ist groß. Der größte Bedarf nach schulischer Sozialarbeit ergäbe sich im Umgang mit familiären Problemen, erzählt Cornelia Letschka gegenüber noe.ORF.at. Sie leitet das Institut ko.m.m, das derzeit 24 niederösterreichische Schulen betreut und Sozialarbeiter vermittelt. Doch auch der Anteil von psychiatrischen Problemen bei Schülerinnen und Schülern steige an, meint sie.

Im diesjährigen Schuljahr startet an neun zusätzlichen Schulen beratende Sozialarbeit: in der Neuen Mittelschule und der Polytechnischen Schule in Neulengbach (Bezirk St. Pölten), in der Volksschule Ebreichsdorf (Bezirk Baden) und in der Volksschule Allersdorferstraße, der Volksschule Elsa Brandströmstraße sowie der Volksschule Hausmening in Amstetten. Zusätzliches Angebot gibt es auch in der Neuen Mittelschule Europa-Allee Wiener Neustadt und der Neuen Niederösterreichischen Mittelschule Gumpoldskirchen (Bezirk Mödling). Insgesamt hat das Land Niederösterreich im Vorjahr etwa 570.000 Euro für Schulsozialarbeit aufgebracht, im heurigen Schuljahr rechnet man mit Ausgaben von über 660.000 Euro.

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