Ein Wandertag zu Ehren Egon Schieles

Zu Privathäusern, Ateliers und Künstlerwohnungen wandern die Teilnehmer des Schiele Festes in Maria Anzbach (Bezirk St. Pölten-Land). Der Todestag des Malers der Wiener Moderne jährt sich am 31. Oktober zum 100. Mal.

An den Maler, der sich Zeit seines Lebens in seinen Werken mit Tod und Krankheit beschäftigte, wird am 7. Oktober mit einem ungewöhnlichen Motto erinnert: „Spiel mir das Lied vom Leben!“ Zum 100. Todestag des Expressionisten Schieles, der in Tulln geboren und aufgewachsen war, veranstaltet „Pro & Contra - Verein für interkulturelle Aktivitäten“ einen Wandertag in Maria Anzbach.

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Elisabeth Nesensohn

Beim letztjährigen „SCHIELE fest“ fand ein Konzert für „geflüchtete und nicht geflüchtete Menschen“ statt

Mit drei Hausbesuchen möchte die künstlerische Leiterin Eva Brenner das Fest stärker in der Bevölkerung verankern: „Das prominent besetzte Festival wird in Privathäusern präsentiert. Als krönender Abschluss findet ein Konzert mit dem Vienna Improvisers Orchestra im Pfarrstadl statt“, heißt es in einer Aussendung.

Gestartet wird mit einem Frühstück und einer Publikumsdiskussion in einem privaten Landhaus. Autorin und Journalistin Ursula Baatz, Maler und Philosoph Leander Kaiser sowie Kulturwissenschaftler Wolfgang Müller-Funk sprechen über Schieles Wahrnehmung von Leben und Tod. Am Nachmittag folgt eine Ausstellung mit Werken von Titanilla Eisenhart, Wolfgang Horwath und anderen. Sie behandeln das Selbstverständnis als Künstler und das „System“ Kunst.

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Titiliana Eisenhart

Für Nachmittagsjause ins nächste Haus

Dann wandert man weiter ins Haus der Künstlerin Birte Smolnig. Dort ist die Ausstellung „1918 - Zeitschaukästen“ zu sehen. Dabei handelt es sich um zwölf Miniaturen, die nur mit einer Lupe betrachtet werden können. Von 16.00 bis 18.00 Uhr gibt es dort für die künstlerischen Wanderer ein Buffet mit ukrainischen und österreichischen Speisen.

Die Performance „Ich bin das Leben“ und ein Konzert des Vienna Improvisers Orchestra bilden um 19.00 Uhr den Abschluss des „Wandertags“ im Pfarrgarten. Die Texte zur Performance stammen von Egon Schiele und Else Lasker-Schüler. Zentrale Motive aus Schieles Leben werden dabei von einer Schauspielerin und einem indischen Flötenmusiker präsentiert. Die „Wanderroute“ ist zwar nur drei Kilometer lang, zwischen den einzelnen Stationen fährt aber auch ein Shuttle-Bus.

Nina Pöchhacker, noe.orf.at

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