Hollabrunn will kontrolliert wachsen

Hollabrunn ist eine Zuzugsgemeinde. Laut Prognosen wird die Einwohnerzahl in den nächsten zehn Jahren um mehr als zehn Prozent steigen. Um davon nicht überrollt zu werden, wird jetzt an einem Entwicklungskonzept bis 2040 gefeilt.

Das Wachstum von Hollabrunn ist erst bei genauem Hinschauen erkennbar. Auf den ersten Blick werden die Baustellen in der Stadt von dem vielen Grün verdeckt, denn immerhin ist ein Drittel der Stadtfläche bewaldet. Immer mehr Menschen sehen in Hollabrunn einen attraktiven Platz zum Leben. Derzeit zählt die Stadt 11.700 Einwohner. Laut Prognosen wird diese Zahl in den kommenden zehn Jahren auf 13.000 steigen.

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Zuzug nach Hollabrunn ist eine Preisfrage

Der Trend wird von der guten Verkehrsanbindung nach Wien per Auto oder Bahn begünstigt. Dazu kommt das Preisniveau, sagt Bürgermeister Erwin Bernreiter (ÖVP). In Hollabrunn seien die Preise „noch erschwinglich“, so Bernreiter. Im sogenannten Speckgürtel, vor allem südlich von Wien, seien die Grundstückspreise weitaus höher, weshalb eine Bewegung entlang der Verkehrsachsen Richtung Hollabrunn eingesetzt habe. Hollabrunn sei „noch leistbar für junge Familien“, ist er überzeugt.

Weil junge Familien aber Kindergärten und Schulen brauchen, wird derzeit ein Kindergarten mit zehn Gruppen gebaut - in unmittelbarer Nähe zu einem großen Wohnbauprojekt, wo 110 Wohnungen entstehen. All das passiert innerhalb des Stadtgebietes.

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Diese Vorgehensweise soll in das Entwicklungskonzept 2040 einfließen, das sich vor allem mit dem Zuzug beschäftigt. Man wolle klären, wie viel neue Einwohnerinnen und Einwohner die Stadt in welcher Zeit vertrage und wie die Zuzugsentwicklung mittel Raumordnung gesteuert werden könne, sagt Julia Katschnig, Geschäftsführerin der Stadtmarketing-Gesellschaft.

Hollabrunn legt Wert auf Grünraum

Laut Stadtbaudirektor Stefan Katschnig werde dabei vor allem viel Wert auf Grünraum gelegt. Man wolle vermeiden, dass mit Bauflächen außerhalb der Stadt weiterer Grünraum zubetoniert werde, deshalb wolle man vor allem in der Stadt verdichten und vorhandene Altbauten oder Freiflächen nutzen. „Wir versuchen die Problematiken der nächsten Jahre möglichst schon jetzt zu erkennen, damit wir mit Grund und Boden in der Siedlungsentwicklung vernünftig und schonend umgehen“, sagt Katschnig.

Im Kern geht es bei dem Konzept um Lebensqualität. Im jetzigen Wasserpark soll der - wenn es nach den Planern geht - modernste Motorikpark Österreichs entstehen, mit 19 Bewegungsstationen für alle Generationen. Andererseits sollen die Innenstadt und vor allem der Hauptplatz attraktiviert werden. Leerstände und Baustellen sollen ersetzt werden. Wodurch ist allerdings noch offen.

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Hollabrunn ist aber mehr als nur eine Stadt. Breitenwaida ist eine der 21 Katastralgemeinden - und zwar die mit dem größten Zuzug. Grund dafür ist, dass sie direkt an der Bahn und an der Schnellstraße und damit am nächsten zu Wien liegt. Auch hier sind Bauplätze gewidmet worden, auch hier wächst Hollabrunn.

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