SKN auch ohne Kühbauer Derby-Favorit

Mit dem Niederösterreich-Derby gegen die Admira wartet auf den SKN St. Pölten am Samstag gleich im ersten Spiel ohne Trainer Dietmar Kühbauer ein Saisonhöhepunkt. Der Tabellen-Zweite ist dabei zu Hause erstmals Favorit.

St. Pölten geht mit satten 13 Punkten Vorsprung auf die auf Platz neun liegende Admira in das erste Niederösterreich-Derby der laufenden Bundesliga-Saison. „St. Pölten ist erstmals Favorit“, betonte deshalb auch Admira-Trainer Ernst Baumeister zur ungewöhnlichen Ausgangslage, denn der SKN lag vor einem direkten Duell bisher noch nie vor den Südstädtern. „Wir freuen uns über die Ausgangslage, aber wir wissen auch, dass die Admira eine sehr unangenehme Mannschaft sein kann, wenn wir sie spielen lassen“, äußerte sich SKN-Interimscoach Marcel Ketelaer gegenüber noe.ORF.at trotzdem vorsichtig.

Marcel Ketelaer  (rechts)

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Nach dem Abschied von Dietmar Kühbauer hilft Sportkoordinator Marcel Ketelaer (re.) als Interimstrainer aus

In der Landeshauptstadt hat sich in den vergangenen Tagen viel getan. Erfolgscoach Dietmar Kühbauer, unter dem der Außenseiter in den ersten neun Runden 20 Punkte holte und damit genauso viele wie in der gesamten Vorsaison in 36 Spielen, verabschiedete sich für eine kolportierte Ablösesumme von einer halben Million Euro zu seinem Wunsch-Club Rapid. Deshalb fungiert Sportkoordinator Marcel Ketelaer im Heimspiel gegen die Admira als Interimstrainer. Nächste Woche will St. Pölten bereits den Nachfolger von Kühbauer präsentieren, damit dieser die Ländermatch-Pause perfekt nutzen kann.

Ketelaer will Kühbauer-Weg fortsetzen

„Natürlich ist das etwas Besonderes, weil man eine besondere Aufmerksamkeit bekommt, aber es ist nicht mehr und nicht weniger“, sagte der 40-jährige Ex-Profi aus Deutschland zu seinem Bundesliga-Debüt auf der Betreuerbank. St. Pölten hat mit der 1:3-Heimniederlage am 15. September gegen Salzburg in saisonübergreifend zwölf Runden nur ein einziges Spiel verloren (bei neun Siegen und zwei Remis). „Für mich ist es wichtig, dass wir genauso erfolgreich bleiben, wie wir es zuvor waren“, betonte Ketelaer.

Admira-Trainer Ernst Baumeister ist überzeugt, dass der Abgang von Kühbauer den Gegner „kurzfristig nicht treffen“ werde. „Es wird nach dem 2:0-Sieg bei Rapid keine Umstellung geben, warum auch, wenn sie so einen Erfolgslauf und Selbstvertrauen haben“, meinte der 61-Jährige. Ketelaer sieht es ähnlich: „Der Trainer ist natürlich ein wichtiger Bestandteil, aber er spielt nicht selber, sondern elf oder (mit den Auswechslungen, Anm.) 14 Spieler. Ich glaube, dass es allein an der Mannschaft liegt. Wir müssen uns auf unsere Stärke besinnen.“

Admira mit Marco Sahanek

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Admira-Spielmacher Marco Sahanek (li.) könnte im Derby entscheidende Akzente setzen

Besonders gefährlich ist die Admira nach Standardsituationen, aus denen sie sieben ihrer bisher neun Liga-Treffer erzielte. Das ist aktueller Höchstwert in der heimischen Meisterschaft. Auch Ketelaer weiß um diese Waffe des Baumeister-Teams. „Sie haben vor allem mit Sahanek einen guten Schützen und viele gute Kopfballspieler. Wir haben aber in dieser Saison nicht so viele Tore bekommen“, merkte der SKN-Sportkoordinator an.

Südstädter wollen Altach auf Distanz halten

Die Admira konnte im Gegensatz zu den „Wölfen“ in den jüngsten 13 Bundesliga-Partien nur zwei Siege feiern, die mit dem 1:0 in Hartberg und dem 3:1 in Innsbruck jeweils auswärts gegen die aktuellen Aufsteiger glückten. Baumeister wusste schon vor Saisonbeginn, dass ihn ein schwieriges Jahr erwartet, da er nach Abgängen mehrerer Schlüsselkräfte viele junge Spieler in die Mannschaft integrieren muss. Erschwert wird diese Aufgabe durch die aktuelle Personalnot. Für das Match in St. Pölten fallen erneut mindestens sechs Profis aus. „Trotzdem müssen wir punkten“, forderte Baumeister mit Blick auf die Tabelle, in der man nur noch zwei Punkte vor Schlusslicht Altach liegt.